Dank moderner Technik

Datenklau am Geldautomaten: Schaden sinkt auf elf Millionen Euro

EMV-Sicherheitsstandard

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) betonte, dass die EMV-Technologie mit einer Art Mini-Computer für mehr Sicherheit gesorgt habe. Bei diesen Karten wird der Datensatz verschlüsselt, die Karte bei Gebrauch auf Echtheit geprüft. Zusätzlich gibt es eine PIN.

Ganz abhalten lassen sich die Kriminellen zwar noch immer nicht. Doch auch die Sicherheitsmaßnahmen an Geldautomaten halten Betrüger zunehmend von Manipulationen ab: 2011 registrierte Euro Kartensysteme noch 505 manipulierte Geldautomaten, von Januar bis November 2013 waren es 326. In 42 Prozent der Fälle waren Automaten in ländlichen Regionen betroffen, 38 Prozent der Manipulationen fanden in Großstädten statt, jede fünfte in kleineren Städten. Zudem wurden die Daten von 467 deutschen Girocards im Ausland ausgespäht. Von Januar bis November 2012 war dies noch 798 Mal vorgekommen.

Das Skimming wird für Kriminelle auch deshalb unattraktiver, weil sich immer mehr Länder der EMV-Haftungsumkehr anschließen. Dies erlaubt deutschen Girocard-Herausgebern, die ausländischen Institute mit dem Schaden zu belasten, wenn Kartenfälschungen an ausländischen, nicht EMV-fähigen Geldautomaten und Terminals eingesetzt werden. Die Haftungsumkehr soll ausländische Geldautomaten- und Terminalbetreiber dazu bewegen, ihre Endgeräte so schnell wie möglich mit der sicheren Technologie auszustatten.

Schneider betonte: "Die zunehmende Bereitschaft außereuropäischer Länder, die EMV-Migration voranzutreiben, zeigt einen deutlichen Erfolg." Inzwischen seien zum Beispiel alle südamerikanischen Staaten der EMV-Haftungsumkehr beigetreten. Seit April 2013 beteiligten sich auch die USA und fast der gesamte Asien-Pazifik-Raum. Ausnahmen dort blieben vorerst Indien, Sri Lanka, Australien und Neuseeland. (dpa/mje)