Recuva, O&O DiskRecovery, TuneUp Utilities und Co.

Dateien unter Windows sicher löschen und wiederherstellen

Sinnlose Formatierungsprogramme?

Aber selbst eine korrekt formatierte Festplatte sei, so die Stimmen verschiedener Experten, nicht wirklich sicher vor einer unerlaubten Datenrekonstruktion. Technisch betrachtet besteht die Möglichkeit die "Restmagnetisierung" der Festplattenoberflächen zu verwenden, um daraus Daten abzuleiten. Ein solcher Eingriff erfordert jedoch Spezialgerät und vor allem das notwendige Wissen. Wer auf Nummer sicher gehen will, verwendet daher nicht das einfache "Null"-Schreiben auf die Festplatte, sondern das wiederholte Schreiben unterschiedlicher Muster.

Im Internet finden sich Quellen, die besagen, dass eine bis zu 35fache Überschreibung notwendig sei, um eine Wiederherstellung unmöglich zu machen. Ob dies nun wirklich erforderlich ist, oder nicht, dass sei dahingestellt. Es gibt nämlich andere Sicherheitsexperten, laut deren Aussage das herkömmliche Formatieren und das einfache "Überspielen" mit anderen Daten vollkommen ausreichen. Die Wahrscheinlichkeit auch nur ein Byte korrekt zu rekonstruieren liegt laut einer Studie von Wright, Kleiman und Sundhar bei unter einem Prozent. Für die endgültige und sichere Vernichtung von Datenträgern hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik unter "M 2.167" ein Dokument mit einer Empfehlung erstellt.

Wiederherstellungen nahezu unmöglich machen

Sicher ist sicher: Die Verschlüsselung des Datenträgers (hier mit Bitlocker auf Laufwerk E) ist eine sichere Methode um eine unerwünschte Wiederherstellung unmöglich zu machen.
Sicher ist sicher: Die Verschlüsselung des Datenträgers (hier mit Bitlocker auf Laufwerk E) ist eine sichere Methode um eine unerwünschte Wiederherstellung unmöglich zu machen.
Foto: Bär/Schlede

Die ordentliche Formatierung des Datenträgers eignet sich natürlich nur dann, sofern der Datenträger selbst in der Form nicht mehr benötigt wird. Um einzelne Dateien sicher zu löschen gibt es Tools ("Shredder"), wie wir im Verlauf des Beitrags noch zeigen werden. Die einfachste Variante ist und bleibt jedoch die Verschlüsselung des Datenträgers um anderen die Rekonstruktion von Dateien unmöglich zu machen. Da wir dieses Thema bereits in einem eigenen Artikel ausführlich dargestellt haben, verweisen wir an dieser Stelle auf diesen Beitrag. Um die Folgen einer Verschlüsselung mit Bitlocker von Microsoft ebenfalls plastisch darzustellen, griffen wir mit dem Hex-Editor auf eine verschlüsselte Kopie der Container-Datei zu (Abbildung 7). Unschwer zu erkennen: Da lässt sich mit Bordmitteln nichts mehr wiederherstellen.

Bedingungen für eine Wiederherstellung

Viele Rettungsversuche für einst gelöschte Dokumente verlaufen leider wenig erfolgreich. Wurde die Festplatte beispielsweise defragmentiert oder wurden viele neue Informationen gespeichert, so ist es gut möglich, dass die ursprüngliche Datei nicht mehr komplett wiederhergestellt werden kann. Welche Auswirkung dies beispielsweise auf eine Bilddatei haben könnte, zeigt sich sehr schön im Wikipedia-Eintrag "Undelete", auf den auch als weiterführende Informationsquelle hingewiesen sei.