Das Leistungspotential ausschöpfen
Suche nach Schwachstellen
Performance-Einbrüche haben in den seltensten Fällen nur eine Ursache. Gerade in großen und heterogenen Netzen beeinflussen sich Hunderte von Korrelationen gegenseitig. Performance-Managementsoftware hilft, die Suche nach Auslösern für Flaschenhälse und Systemausfälle zu automatisieren. Das spart Zeit und Geld bei der Beseitigung von Problemen. Je größer die Datenbestände aus Langzeitanalysen sind, desto wichtiger werden die Automatisierungsfunktionen der Analyseanwendung.
Das Drehen an der falschen Schraube degradiert ausgeklügelte Leistungsprognosen zu belanglosen Zahlenspielen, wenn nicht alle Abhängigkeiten bekannt sind. Maßnahmen, die in einem Gebiet die Leistung verbessern, ziehen manchmal Leistungseinschränkungen in einem anderen Bereich nach sich. Wenn etwa eine schnellere Netzkarte noch mehr Daten in einen bereits überlasteten Router pumpt, kann das zu einem Engpaß führen, der auch andere Segmente in Mitleidenschaft zieht. Bei der Überwachung und Verbesserung der Performance empfiehlt sich daher folgendes Vorgehen:
- Identifizieren der Funktionen, deren Leistungen unzureichend sind;
- Isolieren der beteiligten Komponenten (Hard- oder Software);
- Ändern der Einstellungen durch schrittweises Hinzufügen, Entfernen oder Austauschen der Komponenten, die das Problem verursachen;
- Messen der Leistungswerte der Komponenten vor und nach dem Tuning.
Neben den statistischen Daten über Hardware und Betriebssysteme sollten auch Informationen zu den Anwendungen gesammelt werden, das sind heute üblicherweise Datenbankanwendungen. Damit nicht verfälschte Daten einen irreführenden Eindruck von den Vorgängen auf dem Server vermitteln, muß die Datensammlung gut strukturiert sein und wie folgt vorgenommen werden:
- Es sollten keine anderen Vorgänge außer der Performance-Management-Software auf der Maschine laufen.
- Beginn und Ende der Aufzeichnung sollten aufgeschrieben werden.
Um Vorher/Nachher-Vergleiche von Systemeinstellungen durchführen zu können, empfiehlt es sich, die Ergebnisse der Auswertung zu archivieren. Unübliche Systembedingungen verzerren die Ergebnisse. Beispielsweise sollte er Test-Tage, an dem ein großer Batchjob läuft. Das ergäbe unverhältnismäßig niedrige Performance-Werte. Außerdem ist es ratsam, nicht ständig die gleichen Abfragebedingungen einzusetzen. Mehrfache Abfragen erzeugen ungewöhnlich hohe Leistungswerte, da das Abfrageergebnis im Speicher gesichert wird und nicht die tatsächliche Ein-/Ausgabeanforderung wiedergibt.
Die Anwendungen und die Plattform, auf der sie laufen, müssen gut aufeinander abgestimmt und richtig konfiguriert sein, damit keine Performance-Probleme auftreten.