Das Corporate Network spricht "Ethernet"

Ein neuer Ansatz: ein Weitverkehrs-LAN

Auf den ersten Blick scheint es keine Netzwerktechnik zu geben, welche die oben genannten Forderungen erfüllt. Eine Reihe von Serviceprovidern, darunter Storm Communications, hat nun in Ethernet ein solches Verfahren ausgemacht. Spätestens seit Gigabit-Ethernet und 10-Gigabit-Ethernet zur Verfügung stehen, ist diese Technik auch für den Einsatz jenseits des lokalen Netzes interessant.

Mit "Switched Ethernet" im Wide Area Network lassen sich Unternehmensnetze aufbauen, die komplett auf Ethernet basieren. Solche Strukturen, das versprechen zumindest die Betreiber, sind im Vergleich zu klassischen WANs einfacher aufzubauen, lassen sich besser skalieren und sind zudem billiger. Ein Ethernet-WAN besteht aus zwei Grundkomponenten: Zum einen Layer-2/3-Switches, die für die Übermittlung von Echtzeitdaten ausgelegt sind, also über Quality-of-Service-Funktionen verfügen. Zum anderen ist ein Serviceprovider vonnöten, der die Kunden-standorte via Ethernet verbindet. Für den Anwender heißt das, der Provider stellt ihm eine Ethernet-Schnittstelle zur Verfügung, an die er seine Geräte anschließt: Router, Switches, Server oder auch einzelne Arbeitsstationen.

Eine solche Ethernetverbindung im Vollduplex-Modus bietet folgende Vorteile:

- Investitionen in neue Infrastruktur sind nicht erforderlich, weil sich vorhandene Geräte, etwa ein Backbone-VLAN-Switch, an die Ethernet-Schnittstelle anschließen lassen.

- Die Spezialisten, die das unternehmensweite Netz konfigurieren und verwalten, müssen sich nicht mit unterschiedlichen Protokollen, Hardware-Komponenten und Managementsystemen auseinandersetzen.

- Die Datenrate lässt sich in Schritten von 1 MBit/s bis auf 1 GBit/s erhöhen. Der Nutzer zahlt somit nur für diejenige Bandbreite, die er auch wirklich benötigt. Die "großen Sprünge", die etwa bei Standleitungen üblich sind, gehören der Vergangenheit an.

- Die Kapazität von WAN-Verbindungen lässt sich innerhalb von 48 Stunden anpassen. Das ist vor allem dann ein Vorteil, wenn der Bedarf kurzfristig ansteigt.

- Ethernet-WANs lassen sich ebenso absichern wie Standleitungen oder Frame-Relay- und ATM-Verbindungen.

- Der Service ist für den Nutzer völlig transparent, das gilt auch für den Fall, dass dieser Virtuelle LANs (VLANs) oder das Spanning Tree Protocol (STP) einsetzt.

- Die einzelnen lokalen Netze innerhalb des Corporate Network lassen sich quasi zu einem "Super-LAN" zusammenschließen, das der Netzwerkadministrator nach Belieben strukturieren, konfigurieren und organisieren kann.