Credit-Card-Hacker dealt in großem Stil

Einem russischen Hacker soll es gelungen sein, 300.000 Kreditkartennummern aus der Datenbank von CD Universe, einem Online-Musikshop gestohlen und übers Internet verkauft zu haben. Internetexperten aus den USA behaupten nun, die Diebe ausfindig gemacht zu haben.

Der Kreditkartendiebstahl mit den unglaublichen Ausmaßen bleibt mysteriös. Anscheinend hat sich der Betrüger bei mehreren Nachrichtenagenturen per E-Mail gemeldet, und die Veröffentlichung sowie die gratis Vergabe von 25.000 Kartennummern auf einer Website angekündigt. Anfänglich war von einer Vergeltungsaktion des Betrügers die Rede, weil er die Kreditkartennummern nicht an den Musikhändler CD Universe zurückverkaufen konnte.

Dem neuen Bericht der Sicherheitsexperten von AntiOnline zufolge stellt sich die Sache anders dar. Die Betrüger sollen im großen Stil mit den Nummern gehandelt haben. Nun ist ihnen laut AntiOnline ihre Dreistigkeit zum Verhängnis geworden. Im Gästebuch einer Internetsite, die von einem der Betrüger unter dem Deckname Maxus eingerichtet wurde, fanden sich Einträge von Leuten, die mehrere Kreditkartennummern anforderten. AntiOnline-Mitarbeiter meldeten sich unter diesen E-Mail-Adressen als Interessenten und wurden mit offenen Armen empfangen. Einmal im Ring der Betrüger akzeptiert, stießen die getarnten Experten über eine Kontonummer in Lettland schließlich auf die Identität von Maxus. Es soll sich um einen Russen namens Maxim Ivanzow handeln. Außerdem wollen die Experten auch einen Komplizen namens Jevgenij Fedorow enttarnt haben.

Welcher Schaden durch die schier unglaubliche Anzahl gestohlener Kreditkartennummern entstehen kann, ist schwer einzuschätzen. Laut AntiOnline wurden die Nummern von Maxus in tausender Paketen zu je einem Dollar pro Stück verkauft. Die Zwischenhändler haben dann angeblich für 50 Stück wiederum 500 Dollar verlangt. Einige Kreditkartennummern sollen von Maxus dazu verwendet worden sein, direkt Geld zu machen. Dazu gab sich Maxus als E-Commerce-Unternehmen aus und überwies Beträge auf sein eigenes Konto.

Was die Käufer mit den Nummern anstellen, ist ungewiss. AntiOnline spekuliert über mögliche Besuche von kostenpflichtigen Pornosites bis hin zum virtuellen Spielcasino.

Der Onlinehändler CD Universe, von dem die Nummern stammen sollen, hat inzwischen seine Kunden informiert. Auf den Websites von CD Universewird allerdings kein Wort über den Skandal verloren. Nach einem Bericht von APB-News suchen Experten derzeit fieberhaft nach dem Sicherheitsloch. AntiOnline hat die zuständigen Behörden über ihre Recherche informiert. (uba)