Server-Prozessor mit Piledriver-Architektur

CPU-Test: AMD Opteron 6380 mit 16 Kernen

Neuerungen der Piledriver-Architektur

AMDs Opteron 6300 ist mit 4, 8, 12 und 16 Kernen im Angebot. Entsprechend verfügen die Abu Dhabis über 2, 4, 6 und 8 Module. Die Betriebssysteme sehen die Prozessoren wie schon bei Bulldozer als normale Multi-Core-CPUs. Die volle Kernanzahl wird durch das Architekturkonzept allerdings nur bei den Integer-Cores aufgewiesen. Bei den Abu-Dhabi-CPUs mit 12 und 16 Kernen nutzt AMD wie schon beim Vorgänger zwei Siliziumplättchen, die via HyperTransport miteinander verbunden sind.

Die Cache-Dimensionierung hat AMD beim Abu Dhabi unangetastet gelassen. Wie bei Bulldozer besitzt auch bei der Piledriver-Architektur jede Integer-Einheit einen dedizierten 16 KByte großen L1-Cache für Daten. Der im Frontend pro Modul platzierte L1-Cache für Befehle fasst weiterhin ebenfalls unverändert 64 KByte. Der pro Modul für alle Recheneinheiten gemeinsam verfügbare L2-Cache bleibt wie schon bei Bulldozer auf 2 MByte beschränkt. Pro Siliziumplättchen, auf dem bis zu vier Module sind, gibt es noch einen 8 MByte fassenden L3-Cache. Summiert besitzt somit ein 16-Core-Opteron, der aus zwei Dies besteht, 16 MByte L2-Cache und 16 MByte L3-Cache.

Feintuning: Die neue Piledriver-Architektur des Opteron 6300 basiert auf Bulldozer. AMD hat allerdings viele Kleinigkeiten verbessert.
Feintuning: Die neue Piledriver-Architektur des Opteron 6300 basiert auf Bulldozer. AMD hat allerdings viele Kleinigkeiten verbessert.
Foto: AMD

Die Verbesserungen der Piledriver-Kerne liegen im Detail. Beispielsweise hat AMD die Sprungvorhersagen, die Scheduler und den Daten-Prefetch verbessert, dann gibt es einen größeren L1-TLB, der L2-Cache wurde in seiner Effizienz optimiert. Zusätzlich beherrscht Piledriver die zwei neuen Befehle FMA3 (Fused Multiply-Add) und F16C. FMA3 wird für Matrix-Multiplikationen genutzt. Intel unterstützt den Befehl mit der kommenden Haswell-Architektur. F16C dient für die Konvertierung von Floating-Point-Werten. Außerdem beherrscht Piledriver die neuen Instruktionen BMI (Bit Manipulation Instructions) und TBM (Trailing Bit Manipulation).

Die Fertigungstechnologie verharrt bei der Opteron-6300-Serie weiterhin auf 32 nm Strukturbreite. Allerdings sollen die Leckströme im Vergleich zu den Bulldozer-basierenden CPUs mit Piledriver geringer sein. Trotz höherer Taktfrequenzen stuft AMD deshalb die Abu-Dhabi-CPUs mit identischen TDP-Werten von 85 bis 140 Watt ein.