Corels Zukunft fraglich

Corel hat den Fortbestand des Unternehmens in Frage gestellt, falls keine Investoren gefunden werden. Die Warnung vor dem Konkurs ging mit der offiziellen Bekanntgabe der miserablen Quartalsergebnisse einher.

Der kanadische Softwarehersteller hat bei der US-Börsenaufsicht bereits Ende Mai einen möglichen Liquiditätsengpass angemeldet. Mit der neuerlichen Warnung geht Corel einen Schritt weiter. Falls die Pläne für kurzfristige Einsparungen nicht fruchten und keine zusätzlichen Investoren gefunden werden, müsse der Fortbestand des Unternehmens ernsthaft bezweifelt werden. Corel hat inzwischen 320 Mitarbeiter entlassen, um sein auferlegtes Sparziel von jährlich 40 Millionen US-Dollar zu erreichen.

Die Quartalszahlen sprechen eine deutliche Sprache. Corel hat im zweiten Quartal 2000 einen Verlust von 23,6 Millionen US-Dollar gemacht. Die Corel Softwareprodukte verkaufen sich offensichtlich nicht mehr. Während im vergleichbaren Quartal 1999 noch Produkte im Wert von fast 70 Millionen US-Dollar umgesetzt wurden, sind es im zweiten Geschäftsquartal 2000 gerade noch 36,6 Millionen US-Dollar. Die Linux-Initiative von Corel entpuppt sich mit einem Umsatz von 2,6 Millionen US-Dollar ebenfalls als wenig ergiebige Geldquelle. Die Prognosen für das kommende Quartal sind ebenfalls düster, die Zahlen werden dem zweiten Quartal ähneln, sagte Chief Financial Officer (CFO) John Blaine. (uba)