Beta-Versionen

Coole Software aus dem Labor: Von AVM Fritz-OS Beta bis Wireless Tools von HP

Hier finden Sie geheime Beta-Tools aus den Software-Laboren der großen Firmen. Die Tools liefern Ihnen vorab brandneue Funktionen, wichtige Verbesserungen und schnelle Bug-Fixes.

Die Firmen haben gute Gründe, diese Tools anzubieten. Denn in den Programmierstuben von großen Hard- und Software-Herstellern sitzen hoch talentierte und kreative Köpfe. Doch bis diese eine neue Version ihres Programms oder Firmware-Updates veröffentlichen dürfen, vergehen meist Monate oder gar Jahre. Zu lang für kreative Programmierer und experimentierfreudige Anwender. Darum bieten einige Hersteller Laborversionen ihrer Tools. Diese sind zwar noch nicht völlig ausgereift, ein Test der neuen Funktionen lohnt sich aber meist allemal. Die besten Tools aus den besten Labs stellen wir hier vor.

Wichtig: Für alle hier genannten Tools und Apps gilt eine gewisse Vorsicht. Auf Produktivsystemen, mit denen Sie wichtige Projekte zu festen Terminen erledigen, sollten Sie die Labor-Software nicht einsetzen. Und selbst auf einem Testsystem sorgen Sie besser stets für eine aktuelle System- und Datensicherung, bevor Sie mit einem Software-Experiment beginnen.

AVM Labor: Neue Funktionen für die Fritzbox

Zu den bekanntesten Betaversionen gehören die Firmware-Updates von AVM für die Fritzbox. Der äußerst beliebte DSL-Router ist je nach Modell ohnehin schon mit reichlich Funktionen versehen. Die Entwickler von AVM arbeiten trotzdem laufend an Verbesserungen für die Fritzbox. Und für die Top-Modelle von AVM liefern sie ihre Arbeit auch schon als Laborversion der Geräte-Firmware aus. So können Fritzbox-Nutzer schon viele Monate vor dem offiziellen Update neue Funktionen testen. Voraussetzung ist in der Regel ein Modell der 7er-Reihe. Die Labor-Software vom Juni 2015 gab es für die Modell 7490, 7390, 7360, 7330 und 7272. Eine Anleitung zur Installation finden Sie hier.

Das bringt’s: Die Laborversion verbessert oft die Leistung der Firmware. Das Update im Juni etwa bietet Verbesserungen für VDSL-Nutzer und erweitert die DSL-Diagnosefunktionen. Das Update kam mit zehn weiteren Verbesserungen, von denen eine auch einen Bug in der NAS-Funktion der Fritzbox beseitigte. Die Laborversion ist damit nicht immer nur etwas für Nutzer, die neue Funktionen möglichst gleich testen möchten, sondern empfiehlt sich auch bei Problemen.

Das sollten Sie wissen: AVM bietet auch eine Recovery-Version der aktuellen Firmware. Laden Sie sich nicht nur die Labor-Software, sondern auch Ihre Recovery-Version herunter. Sie ist für jedes Modell anders und unter ftp://ftp.avm.de/fritz.box/ erhältlich.

Internet: http://avm.de/fritz-labor

Nvidia und AMD: Turbo für Ihre Grafikkarte

In sehr vielen Rechnern steckt ein Grafikchip von Nvidia oder von AMD. Diese sorgen für die entsprechende Power bei anspruchsvollen Websites und vor allem bei modernen PC-Spielen. Mit den neuesten Betatreibern dieser Hersteller holen Sie meist noch deutlich mehr aus Ihrer Grafikkarte raus.

Das bringt’s: Die Betatreiber von AMD und auch von Nvidia bieten in der Regel nicht nur ein kleines Tuning für den Grafikchip, sondern liefern ganz konkrete Verbesserungen für die neuesten Spiele. Die AMD-Version 15.5 Beta vom Juni 2015 etwa ist speziell für die Spiele The Witcher 3 und Project Cars optimiert.

Das sollten Sie wissen: Wie Sie die Beta­versionen von AMD wieder loswerden, steht auf der Download-Seite von AMD (siehe unten). Bei beiden Herstellern sollten Sie vor der In­stallation der Betaversionen die vorhandenen Treiber über den Gerätemanager deinstallieren. Während AMD nur vier Betatreiber anbietet (für Windows 7 und 8.1 sowie für 32 und 64 Bit), müssen Sie bei Nvidia speziell einen Treiber für Ihr Kartenmodell suchen.

Außerdem: Wenn Sie weder einen Chip von AMD noch von Nvidia haben, arbeitet wahrscheinlich ein Onboard-Chip der Firma Intel in Ihrem Rechner. Für diesen Chip gibt es in der Regel keine Betaversionen.

Internet: AMD-Treiber, Nvidia-Treiber

Adobe Labs: Die neuesten Versionen von Flash und Air

Auch die Grafik- und Multimedia-Spezialisten von Adobe betreiben eine Labor-Website, auf der sich mehrere Tools finden.

Das bringt’s: Sollte mal eine Website mit Flash- oder Air-Elementen nicht korrekt funktionieren, dann könnten die Betaversionen dieser Tools helfen. Garantiert ist das natürlich nicht.

Das sollten Sie wissen: Grundsätzlich veröffentlicht Adobe in seinem Lab auch Beta-Tools für seine Profiprogramme, etwa Photoshop. Für Lightroom zum Beispiel gibt es ein Plug-in, das einige Formatprobleme beseitigt. Dieses ist allerdings bereits vom September 2013. Wann es neuere Versionen geben wird, ist nicht bekannt.

Internet: http://labs.adobe.com

Die Entwickler von Bitdefender tüfteln ganz besonders intensiv an neuen Sicherheits-Tools. Diese stellen sie kostenlos auf ihre Labs-Website. Im Angebot ist etwa das Tool Cryptowall Vaccine, das vor einer verbreiteten Erpresservirenfamilie schützt. Auch ein Ad­ware Remover und ein USB Immunizer lassen sich gratis laden.

Das bringt’s: Besonders empfehlenswert ist das Tool USB Immunizer. Es verhindert den Autostart von Programmen auf USB-Sticks. Denn über diese Startmethode konnten sich in der Vergangenheit viele fiesen Viren ins System schleichen.

Außerdem: Nicht nur Bitdefender, sondern auch viele andere Antivirenhersteller bieten einen Lab-Bereich mit kostenlosen Spezial-Tools. Wenn Sie dort nach interessanten Sicherheitsprogrammen stöbern möchten, empfehlen wir: Eset, G Data Labs, F-Secure und Kaspersky Labs.

Internet: Bitdefender Labs

Facebook Beta-App: Sofort die neuesten Funktionen testen

Facebook verbessert seine Android-App laufend. Abgesehen von den 2014 eingeführten Werbe-Posts sind die Neuerungen meist auch hilfreich oder verbessern den Komfort.

Das bringt’s: Wenn Sie schon Wochen oder gar Monate vor allen anderen die neuen Funktionen nutzen möchten, dann sollten Sie die Betaversion für Android installieren.

Das sollten Sie wissen: Eine Anleitung zur Installation der Beta-App gibt’s über den Link unten. Die App aktualisiert sich teilweise mehrmals pro Woche. Mit rund 100 MB empfiehlt es sich, diese Updates nur über WLAN zu laden, da sonst das Datenlimit fürs mobile Internet schnell erschöpft ist.

Die Lademethode wählen Sie in den Einstellungen der „Play Store“-App. Wie Sie das Betaprogramm wieder verlassen können, verrät die Installationsanleitung ebenfalls.

Internet: www.pcwelt.de/KAMTzr