Studie

Computerspiele helfen gegen Arbeitsstress

Einer Studie der Hamburg Media School zufolge sind Computerspiele am Arbeitsplatz keine bloße Zeitverschwendung, sie haben auch durchaus eine produktive Seite.

Gemäß der aktuellen Studie spielt rund die Hälfte der 1010 befragten Nutzer von Casual-Games auch im Büro gelegentlich eine Partie Tetris, Mahjong oder Sudoku. Für viele stellen Computerspiele am Arbeitsplatz eine willkommene Gelegenheit zum Durchatmen dar. Sie werden gezielt eingesetzt, um sich von vorangegangenen Arbeitsbelastungen zu erholen.

„Computerspiele wirken auf ganz verschiedene Weise erholsam: Zum einen lassen sie den Spieler für einen kurzen Moment den Arbeitsstress vergessen und wirken somit entspannend, zum anderen bieten sie Herausforderung und Erfolgserlebnisse und können so zu einer besseren Stimmung verhelfen", erklärt Medienpsychologe Leonard Reinecke.

Mehr Stress im Job ging in der Studie mit erhöhter Nutzung von Spielen während der Arbeitszeit einher. Auch das soziale Klima am Arbeitsplatz hat einen Einfluss. Personen mit mehr sozialer Unterstützung spielen seltener während der Arbeit als Personen, die nur auf wenig Unterstützung durch Kollegen und Vorgesetzte zählen können. Die Studie liefert Hinweise darauf, dass das Spielen am Arbeitsplatz eine positive Ressource darstellen kann, um die Belastungen des Arbeitslebens zu bewältigen.

Die aktuelle Befragung ist Teil einer Studienreihe der Hamburg Media School, die sich dem Erholungspotenzial von Video- und Computerspielen widmet. In einer ersten experimentellen Laborstudie aus dem Jahr 2006 konnten bereits positive Erholungseffekte von Computerspielen nachgewiesen werden. Versuchspersonen, die nach einer anstrengenden Textkorrekturaufgabe ein Computerspiel spielten, zeigten im Anschluss bessere Konzentrationsleistungen als Probanden, die nicht gespielt hatten. (dsc)