Comdex: Intel zeigt Hannacroix-Mainboard

Intels Concept-PC Hannacroix dient der Entwicklung von Mainboard- und I/O-Technologien für einfachere und bessere Connectivity. Auf der Comdex demonstrierte Intel mit einem Hannacroix-Desktop-Mainboard modernste und künftige Schnittstellen.

Unter dem Slogan "A Platform Ahead" zeigt Intel das Pentium-4-Mainboard Hannacroix. "Alte" Schnittstellen wie PS/2, serielle und parallele oder auch die 40-poligen IDE-Stecker sucht man auf dem Demo-Board vergebens.

Beim Hannacroix-Mainboard mangelt es trotzdem nicht an Schnittstellen. So nehmen auf der Connector-Seite des Mainboards die 11 USB-2.0-Ports einen dominanten Platz ein. Zur Realisierung verbaut Intel Controller-Chips von NEC und Cypress. Im Jahr 2002 will Intel die USB-2.0-Funktionalität dann in die eigenen Chipsätze integrieren. Nach Intels Aussagen auf der Comdex ist USB 2.0 jetzt für den breiten Einsatz für 2002 gerüstet. Laut Intel beginnt auch Microsoft noch in diesem Quartal mit der Auslieferung von USB-2.0-Treibern für Windows 2000 und XP.

Überraschend integriert Intel aber auch die "Konkurrenz-Schnittstelle" 1394a (Firewire) mit drei Ports auf dem Hannacroix. Hier setzt das Unternehmen einen Controller-Baustein von Agere ein. Die 1394-Implementation entspricht aber dem Easy-Connect-Konzept.

Für einfache Connectivity dürfen integrierte Netzwerk-Schnittstellen nicht fehlen. Intel verwendet hierzu den eigenen PRO/100 VE, mit dem ein 100-MBit-Ethernet-Zugang möglich ist. Der drahtlosen Kommunikation nimmt sich die Bluetooth-Onboard-Implementierung an. Intel nimmt einen Chip von Silicon Wave, die integrierte Antenne stammt von Foxconn.

Statt der klassischen parallelen IDE-Schnittstellen findet sich auf Intels Hannacroix-Mainboard das Nachfolge-Interface Serial ATA. Als Controller kommt der 88i8030-SATA-Bridge-Chip von Marvell zum Einsatz. Der bereits finale Chip setzt einen parallelen ATA-Datenstrom in einen seriellen um. Serial ATA bietet eine Bandbreite von 150 MByte/s. Erste finale Serial-ATA-Festplatten sind im Laufe des ersten Quartals 2002 zu erwarten. Die auf der Comdex gezeigten Hannacroix-Demo-Systeme setzen noch Prototypen-Festplatten von Fujitsu ein.

Etwas verwunderlich beim Mainboard der Zukunft bleibt aber der verwendete Intel-850-Chipsatz mit Rambus-Speicher, da Intel doch gerade im Desktop-Bereich mit seinen 845er-Chipsätzen auf DDR-SDRAM umschwenkt.

Zu kaufen wird es das Hannacroix-Desktop-Mainboard laut Intel aber nie geben. Es bleibt eine Technologie-Demonstration. Nähere Informationen zu den genannten Schnittstellen bieten die Reports Bluetooth - der Kabel-Killer, USB 2.0: Highspeed mit 480 MBit/s, 1394 / Firewire / i.Link im Detail und Highspeed IDE: Serial-ATA. (cvi)