Comdex: ATI Radeon VE und Radeon Ultra

Mit dem Radeon VE präsentiert ATI quasi den Nachfolger der Rage-128-Serie. Der abgespeckte Radeon soll im mittleren Preissegment gegen GeForce-MX-Karten antreten und bietet wie die Konkurrenz Multi-Monitor-Support.

Der Radeon VE entspricht im wesentlichen seinem großen Bruder, wobei ATI jedoch auf eine der beiden Render-Engines verzichtet hat. Alle anderen bekannten Funktionen wie ATIs HyperZ-Technologie, die Hardware T&L-Engine (siehe tecChannel 3D-Lexikon) sowie Features der Video Engine die HDTV- und DVD-Formate hardwarebeschleunigt dekodiert, blieben erhalten. Übernommen hat der Radeon VE auch Features wie den TMDS Transmitter - und den 350-MHz-RAMDAC , von dem sich nun zwei Einheiten auf dem Chip befinden. Ebenfalls in doppelter Ausführung sind der DVI - und VGA-Controller integriert.

Damit ist ein Multimonitor-Betrieb möglich, der laut ATI alle Kombinationen zwischen VGA, DCI und TV-Out sowie einen parallelen Betrieb von zwei CRT- oder zwei DCI-Monitoren erlaubt. Erweitert wurde auch die TV-Abspielsoftware. Nun ist es möglich, auch während laufenden Aufzeichnungen zurückzuspulen und aufgezeichnete Sequenzen nochmals oder nachträglich zu betrachten. Dabei ist ein Schnellvorlauf ebenso möglich wie ein Abspielen in Zeitlupe sowie das Zoomen in Szenen. Erstmals mit dem Radeon VE wird HydraVision von Appian Graphics zukünftigen ATI-Karten beigepackt. Die Monitor-Desktop-Management-Software erlaubt die Verwaltung von bis zu neuen virtuellen Desktops.

Erste Produkte des Radeon VE werden Karten mit 32 MByte DDR-RAM für 129 US-Dollar und eine 16-MByte-SDRAM-Version für unter 100 US-Dollar sein.

Daneben unterzieht ATI den bisherigen Radeon einem Tuning-Prozess, den ATI "Enhanced .18µ" nennt. Die bisherigen Produkte für den Retail-Markt, die mit 183 MHz CPU- und Speichertakt laufen, will ATI in einer Ultra-Version bis auf 240 MHz trimmen. Die jetzigen OEM- und Bulk-Karten mit je 166 MHz werden dann durch die heutigen 183-MHz-Karten ersetzt.

Auch im mobile Markt will der kanadische Hersteller nicht untätig sein und den Radeon bis Mitte nächsten Jahres in einer mobile Version als direkten Konkurrenten zu dem am Sonntag auf der Comdex von NVIDIA vorgestellten GeForce2 Go anbieten.

In der Rubrik Hardware/Grafikarten finden Sie aktuelle Tests und Hintergrundinformationen. (fkh)