Comdex abgesagt - Analysten kritisieren Missmanagement

Schleichendes Siechtum

Obwohl Dell 2003 erstmals seit mehreren Jahren bei der "Comdex" 2003 wieder einen Auftritt hatte, war das Desinteresse durch Absagen oder stark reduzierte Messestände seitens Oracle, SAP, HP, BEA Systems spürbar. Für US-Analysten liegt der Niedergang der Traditionsmesse in Missmanagement, mangelhaftem Marketing und fehlender Fokussierung begründet. Andrew Olson vom Consulting-Unternehmen Team Group International sieht die "Comdex" trotz der versprochenen Wiederkehr im Jahr 2005 als gestorben an. MediaLive habe den Markt noch nie verstanden, sagte Olson, der nicht an eine Rückkehr der Messe glaubt. Olson, der bereits bei der ersten "Comdex" im Jahr 1979 als Sprecher auftrat, bewertet die fetten 90er-Jahre als Anfang vom Ende. Die Messe sei damals übergewichtig geworden und letztlich unter dem eigenen Gewicht zusammengebrochen, weil qualifizierte Besucher immer mehr ausblieben und damit letztlich auch wichtige Aussteller. Die "Comdex" habe sich von einer B2B-Plattform auf der sich Einkäufer mit Herstellern treffen immer mehr zu einer Spielzeugmesse gewandelt, kritisiert auch Rob Enderle von der Enderle Group. Auch Enderle sieht eher Missmanagement als einen lauen IT-Markt als Grund für die Absage. (uba)