Übergreifende Lösungen

Cloud dynamisiert Enterprise Content

Firmen müssen Content-Management-Strategien entwickeln, um die Erfassung, Aufbewahrung und globale Nutzung von Geschäftsdokumenten zu vereinen. Der Weg in die Cloud ist vorgezeichnet.

Viele Unternehmen stehen vor einem Dilemma, denn die Menge und Vielfalt von unstrukturiertem Content steigt kontinuierlich. Die Mitarbeiter erstellen einen ständigen Fluss von Dokumenten wie E-Mails, Web-Inhalten, Mediendateien und Transaktionen. Die Unternehmen müssen diese unterschiedlichsten Content-Typen erfassen, verteilen, suchen, mit Metadaten anreichern, aufbewahren und Versionen verwalten. Enterprise Content Management (ECM)-Systeme bieten die entscheidende Unterstützung für Sachbearbeiter, die Content schnell finden müssen, für Rechtsabteilungen, die Inhalte für eDiscovery und aus Compliance-Gründen aufbewahren müssen, oder für Marketing-Mitarbeiter, die Inhalte nach außen über diverse Kanäle verteilen. Auf diese Weise stellt ECM sowohl ein Kernsystem dar, auf dessen Basis Unternehmen intern digitale Geschäftsprozesse aufbauen, als auch ein Interaktionssystem, um agil und flexibel über Unternehmens- und Ländergrenzen hinweg mit Geschäftspartnern zusammenzuarbeiten.

Dass ECM-Lösungen immer wichtiger werden, haben viele Unternehmen mittlerweile erkannt. Sie müssen Strategien zur Verwaltung verschiedener Content-Typen über mehrere Systeme entwickeln und gleichzeitig eine einheitliche Strategie für die Erfassung, Taxonomie, Sicherheit, Aufbewahrung, Archivierung und Suche von Business Content schaffen. Der Weg in die Cloud ist damit vorgezeichnet. Die Cloud ermöglicht, dass jedweder Content für alle autorisierten Mitarbeiter und Geschäftspartner zentral verfügbar, teilbar und bearbeitbar ist. Geschäftsprozesse werden effizienter und sicherer - Business Collaboration wird Realität.

Lösungsansätze für die Praxis

Wie könnten diese Lösungen in der Praxis aussehen? Gemäß Forrester Research-Umfrage ("Cloud-basiertes Enterprise Content Management gewinnt an Schwung im deutschsprachigen Raum", Januar 2014) geht es grundsätzlich um das Zusammenspiel von "Systems of Records" und "Systems of Engagement". "Systems of Records" bilden dabei den sicheren Hafen für Enterprise Content. Das heißt, große Datenmengen werden im ERP-System effizient verwaltet. Records Management und Information Governance-Lösungen kümmern sich um das Management des Contents.Entscheidend für die Dynamisierung des Enterprise Content sind jedoch die "Systems of Engagement", die die Kollaboration und Interaktion mit Geschäftspartnern über Unternehmensgrenzen hinweg überhaupt erst ermöglichen. Dabei geht es nicht um Systeme, die zwar verschiedene Geschäftspartner miteinander vernetzen, aber dennoch in sich geschlossen und damit von allen Beteiligten gleichsam zu installieren sind. Es geht vielmehr darum, die Vernetzung der Geschäftspartner und den Datenaustausch unabhängig von den jeweiligen ERP-Systemen der Unternehmen herzustellen. Über eine Cloud, die entsprechende Leistungsmerkmale aufweist, lässt sich dies realisieren.

In der Praxis sieht das Zusammenspiel von "Systems of Records" und "Systems of Engagement" so aus, dass Projektmitglieder in einem geschützten Bereich in der Cloud (im so genannten "Teamroom") zusammenarbeiten. Entscheidend für die Lösung ist, dass auf ECM-Systemen gespeicherte Unternehmensdaten sich per Mausklick jederzeit in die Cloud befördern lassen und damit unternehmensübergreifend verfügbar sind. Ist die externe Zusammenarbeit abgeschlossen, holt das Unternehmen die Daten des Projektteams per Mausklick wieder in das interne ECM und damit in das "System of Records" zurück. Die Daten im ECM und in der Cloud werden somit synchronisiert.

Die Mobilisierung von Enterprise Content über die Cloud funktioniert auch, wenn das "System of Records" ein Produkt von Drittanbietern, eine Host-Anwendung, oder ein Corporate ECM ist. Idealerweise erfolgt dies über plattform- und herstellerunabhängige Standards wie WebDAV oder CMIS.

Als weitere Variante ist denkbar, dass das "System of Records" Bestandteil einer Cloud ist, wo der Kunde die Wahl des Speicherortes hat. Der Cloud-Anbieter speichert dann Daten in sogenannte Cloud Lokationen, die den Kunden die Gewissheit und die Garantie geben, wo die Speicherung der Daten in der Cloud erfolgt. Diese Speicherung ist einerseits nach Ländern möglich - wobei die sichersten Standards in Europa garantiert sind. Andererseits ist eine Cloud Lokation aber auch in einem Rechenzentrum des Kunden installierbar. Somit findet das Zusammenspiel zwischen "System of Records" und "System of Engagement" vollständig in der Cloud statt.

Vorteile der Cloud-Lösungen

Zusammenfassend ergeben sich zahlreiche Vorteile aus diesen Lösungen. Der Kunde weiß, wo seine Daten sind und sie bleiben unter seiner Kontrolle, während der Einsatz von ECM in der Cloud sowohl die Agilität als auch die Flexibilität erhöht. Die Kosten sind transparent und planbar. Dabei sind die Investitionskosten niedrig, da keine Lizenzen angeschafft werden müssen. Durch die Dynamisierung des Enterprise Content über die Cloud profitieren Unternehmen also in vielerlei Hinsicht. (bw)