Mit NX-OS für das virtualisierte Rechenzentrum

Cisco stellt neue Switch-Generation „Nexus“ vor

Virtualisierte Architektur

Das Betriebssystem NX-OS kann einen Nexus-Switch in mehrere logische Switches verwandeln, die vollständig voneinander unabhängige Aufgaben erledigen, so Ullal weiter. Ein solcher logischer Switch könnte beispielsweise die Massenspeicher bedienen und entsprechend von Storage-Spezialisten administriert werden, so Ullal. Ein weiterer könnte Server verbinden und von einer anderen Mannschaft bedient werden, ein dritter beispielsweise als Testumgebung dienen. Alle würden sich dabei ein Switching-Fabric und redundante Stromversorgung teilen, was Vorteile bei der Leistung, Skalierung und Stabilität biete. Diese virtualisierte Architektur soll später auch in anderen Cisco-Produktlinien Einzug halten.

Bislang können Systemverwalter von vollständig virtualisierten Rechenzentren allerdings nur träumen, gibt der Yankee-Group-Analyst Zeus Kerravala zu bedenken. "Wir beginnen gerade erst mit den ersten Schritten des virtuellen Data Center", sagt der Experte. "Das dauert vermutlich noch mindestens zwei Jahre." Wofür sich Cisco schon jetzt in Position bringt und bestens positioniert sieht - schließlich sei es das Netz, das alle Geräte im Rechenzentrum berühre und verbinde, so Ullal und andere Cisco-Manager.

"Für Cisco ist es absolut kritisch, dass diese Plattform die Startrampe für den Weg weiter nach oben im IT-Stack wird", bilanziert Cindy Borovick vom Marktforschungsunternehmen IDC. Die Übernahme der Kontrolle über das Rechenzentrum werde aber kein Spaziergang werden. "Cisco ist in einer sehr starken Position. Aber es gibt andere sehr große Anbieter, die um die Bedeutung des Data Center wissen und die nötigen Dollars für Forschung und Entwicklung investieren wollen", sagt die Analystin und verweist hierzu unter anderem auf die IBM und Sun Microsystems. Und zu Ciscos Leidwesen kauften RZ-Verwalter auch nur zu gern das Beste von vielen Herstellern, statt auf nur einen Lieferanten zu standardisieren, weil sie die "Kronjuwelen" des Unternehmens verwalteten, so Borovick. (Computerwoche/mzu)