Smartphone-Prozessoren

Chip-Designer ARM stolpert über teure Rechtsstreite

Der britische Chip-Designer ARM profitiert weiter vom Smartphone- und Tablet-Boom, doch millionenschwere Kosten für Patent- und Lizenz-Streitigkeiten ließen den Gewinn einbrechen.

Der neue Unternehmenschef Simon Segars zeigte sich am Mittwoch aber dennoch zuversichtlich für den weiteren Jahresverlauf. Das Unternehmen habe so viele Aufträge wie noch nie und rechne damit, die Umsatzerwartungen 2013 mindestens zu erfüllen.

Im zweiten Quartal stieg der Umsatz der Briten, deren Technologie unter anderem in Apple-Produkten steckt, um 26 Prozent auf 171,2 Millionen britische Pfund (knapp 200 Mio. Euro). Der Gewinn vor Steuern brach indes von 54,8 auf 15,0 Millionen Pfund ein. Dahinter stecken Kosten von 41,8 Millionen Pfund für zwei Rechtsstreite, in denen es um Lizenzen und Patente ging. In einem Fall zahlte ARM Schadenersatz, im anderen einigte sich das Unternehmen auf einen Vergleich. Bereinigt um diese Sonderkosten übertraf ARM sowohl mit dem Gewinn- als auch mit dem Umsatzwachstum die Erwartungen der Analysten.

ARM verdient sein Geld vor allem mit Nutzungs- und Lizenzgebühren für ihre Designs von Chips, die in mobilen Geräten wie Handys, Smartphones oder Tablets genutzt werden. ARM ist mit seinen stetigen Zuwächsen in den vergangenen Jahren eine Ausnahme in der Halbleiterbranche. Chip-Produzenten sind üblicherweise größere Schwankungen gewohnt.

Den Prognosen von ARM zufolge dürfte das Unternehmen im Gesamtjahr mindestens auf einen Umsatz von 698 Millionen Pfund kommen, soviel erwarten Analysten derzeit im Schnitt. Das wäre ein Zuwachs von mehr als einem Fünftel im Vergleich zum Vorjahr. (dpa/mje)