Investitionen in 7.5G- und 8G-Produktionsstätten

Chinesische Regierung will LCD-Industrie aus der Krise führen

Die chinesische LCD-Panelindustrie steckt durch Überkapazitäten und Absatzproblemen in der Wirtschaftskrise. Die Regierung will den Herstellern von LCD-Panels durch eine finanzielle Unterstützung in der Höhe von etwa 15 Milliarden Dollar aus der Finanzkrise helfen.

Wie das Branchenportal DigiTimes unter Berufung auf informierte Personen schreibt, soll sich das Mrd.-schwere Konjunkturpaket vor allem auf die Errichtung einer hochmodernen Produktionsstätte zur Herstellung sogenannter 7G- oder darüber hinaus gehender LCD-Panels beziehen. Langfristiges Ziel sei es, die nationale Wirtschaft zu stimulieren, um einen unnötigen Arbeitsplatzabbau zu verhindern und durch technologische Marktführerschaft Wettbewerbsvorteile zu erzielen.

"Wie in fast allen Branchen bestehen auch in der LCD-Industrie hohe Überkapazitäten, was in Zeiten einer schwierigen Absatzsituation immer wieder dazu führt, dass geplante Expansionen aufgeschoben oder letztlich sogar abgesagt werden müssen", so Michael Wöginger, Vorstand des deutschen Vertriebshandels für Display-Lösungen und elektronische Bauelemente Actron AG, auf Nachfrage von pressetext. Dass sich die chinesische Regierung den Sorgen und Nöten der getroffenen Panel-Industrie sowohl finanziell als auch ökonomisch annimmt, trifft bei den betroffenen LCD-Konzernen auf offene Ohren. Laut dem chinesischen Informationsportal cnYes.com zufolge erhoffen sich vor allem Schwergewichte wie die BOE Technology Group oder Info Vision Optronics von den Geldern erhebliche Entlastungen.

Wie das Blatt weiter berichtet, soll die unter dem Schirm der Regierung entstehende Fabrik in Zusammenarbeit mit den Herstellern in Form von Joint Ventures gebaut und geführt werden. Info Vision Optronics hat bereits 2008 mit der Planung einer eigenen 7.5G-Einheit begonnen. Ersten Erkenntnissen nach wurden diese ausgearbeiteten Vorhaben der Regierung schon zur internen Prüfung vorgelegt. Aber auch BOE Technology Group war Ende vergangenen Jahres mit der chinesischen Regierung in Gesprächen über die Realisierung/Unterstützung eines 8G-Vorhabens. Taiwanesische Equipment-Hersteller sollen ersten Gerüchten nach bereits damit begonnen haben zu fragen, welche Spezifikationen die 7.5G- und 8G-Produktionslinien haben sollen. Die Maßnahmen der Regierung hätten somit auch tiefgreifende Auswirkungen auf die gesamte Zulieferindustrie. (pte/hal)