China: Strengster Grenzwert für Handy-Strahlung

Die chinesische Regierung will wesentlich strengere Grenzwerte für Handystrahlung festsetzen als die Weltgesundheitsorganisation WHO. Ein Entwurf des Gesundheitsministeriums sieht vor, dass der SAR-Grenzwert von Mobiltelefonen im Reich der Mitte statt 1,6 W/kg künftig nur noch 1,0 Watt pro Kilogramm Körpergewicht betragen darf.

Die neue Regelung soll Ende dieses Jahr verabschiedet werden. Die SAR-Werte gängiger Handys bewegen sich zwischen 0,02 und 1,6 W/kg. Eine Beispieltabelle mit den Modellen der führenden Hersteller finden Sie hier. Bei Nokia stößt das Vorhaben der chinesischen Regierung auf Unmut. Das Unternehmen befürchtet Gewinneinbußen durch die Mehrkosten, die für die Entwicklung von strahlungsärmeren Handys für den chinesischen Markt anfallen. Laut David Hartley, Sprecher von Nokia China, sind dafür aufwendige Testverfahren notwendig.

Auch bei den Basisstationen will China die erlaubte Sendeleistung um einen nicht genannten Wert senken, um die Strahlung zu verringern. Die Folge: Ein dichteres Netz von Basistationen wäre notwendig und würde den Etat der Mobilfunkbetreiber weiter belasten. Marktbeobachter fürchten, dass die chinesische Regierung damit ihre Industrie im internationalen Wettbewerb weiter behindert. Zudem sei noch nicht klar, ob in China UMTS unter diesen Bedingungen überhaupt funktioniert, hieß es.

Ausführliche Informationen zum Thema Mobilfunkstrahlung bietet der tecCHANNEL-Report Elektrosmog: Gefahren durch Mobilfunk? (jma)