Ratgeber Projektstart

Checkliste für Business Intelligence

Umsetzung des BI-Projekts

  • Grundsätzlich sollte man sich einer Lösung "top down" nähern, diese also explizit an den Anforderungen der Fachbereiche ausrichten. Nur so kann eine nutzer- und damit nutzenorientierte BI-Lösung gewährleistet werden (siehe auch, was Unternehmen wirklich brauchen);

  • Behält die Entwicklung der BI-Lösung das zukünftige Gesamtsystem im Blick?

  • Erfolgt die Entwicklung selbst in iterativen Zyklen, um Teile bereits frühzeitig nutzen zu können?;

  • Ist sichergestellt, dass die benötigten Daten bezogen auf Ihre fachlichen Anforderungen zugeschnitten vollständig und korrekt vorliegen? Nur wenn Qualität und Konsistenz stimmen, kann das System die richtigen Ergebnisse liefern.

  • Haben Sie die Flexibilität und Skalierbarkeit des Systems beachtet? BI-Lösungen sind niemals im landläufigen Sinne fertig, sondern werden stetig ausgebaut, zum Beispiel hinsichtlich weiterer fachlicher Anforderungen, Fachbereiche, Anwendergruppen oder Datenquellen.

  • Gibt es jemanden aus dem Vorstand/Geschäftsleitung, der die Projektorganisation und -management unterstützt? Dieser sollte ein vollständiges Bild von dem Unternehmen, Zielsetzungen, Ergebnissen und Strategien haben und dieses Know-how in entsprechende Kennzahlen übersetzen können;

  • Identifikation der passenden Softwarelösungen in einem strukturierten Prozess, aber immer erst NACH der Definition von Strategie und Architektur;

  • Vor der endgültigen Entscheidung: Testinstallation vor Ort für 3-5 Tage (Wichtig: Die Inhouse-Verantwortlichen in IT und Fachbereichen müssen hierfür die notwendige Zeit einplanen).

Tipp: "Versuchen Sie nicht, das Rad neu zu erfinden", mahnt Infomotion-Chef Zimmermann. Die Methoden und Vorgehensweisen zur Realisierung von BI-Projekten haben seiner Ansicht nach mittlerweile einen hohen Reifegrad erreicht. Dieses Know-how ist zu einem guten Teil auch als offenes Wissen verfügbar. Anwender sollten Literatur, Fachpresse und Expertenforen oder Berater mit der entsprechenden Expertise heranziehen. Aber: "Gehen Sie nicht zwingend davon aus, dass Ihr aktueller Partner stets die beste Wahl ist. Fragen Sie nach Referenzen und Nachweise einer starken Methodologie, Referenz-Architekturen, Success Stories und Best Practices."

Wie geht es weiter mit BI?

Die Beschäftigung mit BI endet nicht mit der einmaligen Umsetzung einer entsprechenden Softwarelösung, sondern ist ein kontinuierlicher Prozess hin zu einer effektiveren Unternehmenssteuerung (Lesen Sie hier mehr zum Thema Performance-Management). Genauso wie sich Business-Anforderungen laufend ändern, gilt dies ebenso für die BI-Umgebung.

  • Im laufenden Betrieb muss neben der fachlichen Vollständigkeit regelmäßig das Change-Management unterstützen - und zwar nicht im Sinne des "lästigen Übels", sondern der Chance, schnell reagieren bzw. agieren zu können.

  • Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist hier die strikte Trennung zwischen Projekt und Betrieb beispielsweise durch klare Release-Zyklen.

Tipp: durch eine Stabsstelle/Koordinationsstelle (BI Competence Center) für sämtliche Aufgaben und Abläufe in den Projekten und Weiterentwicklung lässt sich auch langfristig der Betrieb einer BI-Lösung sichern. Sie hilft Anpassungen und Erweiterungen, die Qualitätssicherung, die Schulung der Anwender, der Wissensaustausch etc und viele andere Aufgaben gemäß den Anforderungen zu priorisieren und umzusetzen.