Chaos im Äther: Zu viele WLANs verstopfen den Luftraum

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Glück im Unglück hat, wer neben relativ unbedarften IT-Nachbarn wohnt. Dann funken die Access Points nämlich in der Regel auf den werksseitig voreingestellten Kanälen, und dies ist meist Kanal 6 oder 11. Weicht man selbst auf die niedrigen Kanäle aus, kann man sein WLAN störungsfrei und mit voller Geschwindigkeit verwenden.

Hat man dieses Glück nicht, so liegt die Versuchung nahe, die Sendeleistung des eigenen Access Points zu erhöhen, um die anderen Funknetze im wahrsten Sinne des Wortes "niederzubrüllen". Hierzu kann man entweder ein Funk-Booster verwenden. Diese Leistungsverstärker sind ab 70 Euro erhältlich. Ihr Verkauf ist in Deutschland zulässig, da sich die Hersteller mit dem Hinweis „Der Anwender hat für das Einhalten der Grenzen der Sendeleistung Sorge tragen“ aus der Affäre ziehen.

Eine andere Möglichkeit für mehr Sendeleistung ist, einfach den Access Point auf ein anders Land, etwa die USA, umzustellen. Denn dort sind im Gegensatz zu Deutschland satt 100 mW Sendeleistung 1000 mW erlaubt.

Doch diese Maßnahmen ist nicht nur wenig Gentleman-like, sondern auch illegal. Zudem steigt durch die Leistungserhöhung die Reichweite der eigenen WLAN-Zone rein rechnerisch um das Dreifache, so dass man selbst zum massiven Störfaktor für viele andere WLANs wird.

802.11 mit DSSS: Verfügbare Kanäle

Region

Frequenzband (GHz)

DSSS-Nutzung (GHz)

Kanäle

Sendeleistung

USA

2,4000 - 2,4835

2,412 - 2,462

11

1000 mW

Europa

2,4000 - 2,4835

2,412 - 2,472

13

100 mW (EIRP)

Japan

2,4710 - 2,4970

2,484

1

10 mW/MHz