Chaos im Äther: Zu viele WLANs verstopfen den Luftraum

Nur drei Kanäle nutzbar

Ein Phänomen, von dem mittlerweile auch Business-User ein Lied zu singen wissen. So störten sich auf der Mobilfunkmesse 3GSM in Barcelona beispielsweise 51 WLANs gegenseitig. Eine Datenübertragung war schlicht unmöglich. Doch es muss nicht gleich der Extremfall Messe sein. In vielen Gewerbeparks oder Bürogebäuden bremsen sich die unkoordiniert installierten WLANs ebenfalls gegenseitig aus.

Die Ursache hierfür liegt in den WLAN-Standards 802.11b und g selbst. Die Spezifikation sieht nämlich nur drei sich nicht gegenseitig störende Funkkanäle vor. Zwar stehen bis zu 14 mögliche Kanäle zur Auswahl. Doch ist der Abstand der Kanalnummern kleiner als fünf, überlappen sich die Frequenzbänder und der Datendurchsatz sinkt.

"Akzeptiert der Benutzer minimale Interferenzen", erklärt Heiko Kratz, System Engineer bei Aruba Networks, "so sind vier Kanäle nutzbar, denn in Deutschland stehen dafür statt elf wie in den USA glücklicherweise 13 Kanäle zur Verfügung." Das könnten in der Praxis beispielsweise die Kanäle 1, 5, 9 und 13 sein. Diese Faustregel gilt aber nur dann, wenn in der direkten Nachbarschaft nicht eines der von den Marketing-Abteilungen als Turbo-WLAN beworbenen Funknetze mit 108 Mbit/s in Betrieb ist.

"Haben Sie im Haus ein oder zwei WLANs mit 108-Mbit/s-Technologie, dann stören diese grundsätzlich alle anderen Funknetze", macht Mihai Donos vom Technical Support bei U.S.Robotics auf einen weiteren Störfaktor aufmerksam. Das Problem bei den Turbo-WLANs ist nämlich, dass sie zwei Kanäle gleichzeitig belegen, um die höhere Geschwindigkeit zu erzielen.