Chancengleichheit ist oberstes Gebot

International erfahrene Experten einbeziehen

Was die Mitarbeiterauswahl angeht, sehen ausländische Unternehmen und auch die EU-Kommission die Personalübernahme vom früheren Monopolisten als kritisch an. Der VTM rät deshalb, international erfahrene Mitarbeiter durch Personalaustausch mit ausländischen Regulierungsbehörden zu gewinnen. Um das Erfahrungs- und Informationsdefizit auszugleichen, empfiehlt der BVB, international erfahrene Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie Praktiker aus deregulierten Ländern einzubeziehen.

In diesem Zusammenhang bezeichnete es Dr. Joachim Scherer von der Anwaltskanzlei Döser, Amareller, Noak als völlig unzulänglich, daß es nur zwei bis drei Planstellen für die Themen Netzzugang und Netzzusammenschaltung gebe. Dies seien die wichtigsten Aufgaben der Regulierungsbehörde. Kritik kam auch von dem Bündelfunknetzbetreiber Regiokom Berlin. Dr. Dietmar Gollnick bemängelte, daß die Lizenzerteilung inzwischen fünf Monate dauert, statt wie früher einen Monat. Er verlangte, daß betriebswirtschaftliches Denken stärker im BMPT und BAPT abgebildet werde.

Was die Besoldung des Personals der Regulierungsbehörde angeht, hatte Dr. Bernd Jäger vom Verband Privater Netzbetreiber, Satelliten- und Kabelkommunikation (ANGA) einen interessanten Vorschlag parat: "Bezahlen Sie die Mitarbeiter doch erfolgsabhängig nach den tatsächlich erreichten Marktanteilen der Wettbewerber oder nach den in den TK-Markt getätigten Investitionen." Das war durchaus ernst gemeint, wurde von Bötsch aber sofort vom Tisch gewischt.

Auch zur Verordnung über die Lizenzgebühren äußerte sich Jäger: "Die Lizenzgebühren sind ein Investitionshindernis ersten Ranges." Was von den Vorschlägen der 150 Teilnehner in die Gestaltung der Regulierungsbehörde einfließt, wird sich zeigen. Bötsch zufolge soll bis April über die organisatorische und personelle Ausstattung entschieden werden.