Chance für den Arbeitsmarkt

Günstige Verkabelung als oberstes Ziel

Im Januar 1996 lag ein genereller Verkabelungsplan zur Wundtstraße 5 vor. Dieser gab jedem Studenten die potentielle Möglichkeit, einen Anschluß an das Netzwerk zu erhalten. Später wurde dieser Plan auch für die anderen fünf Gebäude des Wohnheimkomplexes Wundtstraße genehmigt. Heute besitzen mehr als die Hälfte aller Zimmer Anschlußdosen.

Oberstes Ziel der Studenteninitiative war die kostengünstige Verkabelung. Daher suchte man ständig nach neuen Möglichkeiten, mit preiswerten Komponenten ein skalierbares und stabil laufendes Netz aufzubauen. Während in der Wundtstraße 5 noch jede Etage einen Repeater bekam, bauten die Studenten in den folgenden Häusern das Netz nach Bedarf auf. Sie verbanden mehrere Etagen vorerst mit einem unter Linux laufenden Rechner, später kauften sie Repeater (Trust 6 Port) hinzu. Dort, wo der Bedarf weiter stieg, wurden diese über einen Switch (Accton EH 2002) verbunden. Als Server dient ein Pentium 133 mit 100Base-TX-Anschluß. Neben einem Home-Verzeichnis stehen den Nutzern Dienste wie EMail (SMTP, POP3), WWW, News, FTP und DNS zur Verfügung. Auf allen Routern wurde das Betriebssystem "Free BSD" installiert, weil sich damit im Netzwerkbereich ein signifikanter Performance-Gewinn erzielen ließ. Auf den Servern hingegen setzte man wegen besserer Festplatten-Performance auf Linux.

Das Verlegen der Kabelkanäle und der Kabel wird von den Studenten ausgeführt, die den Anschluß wollen. Bei einem Semesterbeitrag von zehn Mark und einer einmaligen Anschlußgebühr von 50 Mark wird der Zustrom an Neuanschlüssen immer größer. Dabei zeigte sich im praktischen Betrieb, daß die Anbindung zum Universitätsrechenzentrum mit 1,5 MBit/s (AT&T WaveLAN) für 400 Nutzer ausreichend ist.

Da ein von Studenten aufgebautes und gewartetes Netzwerk nicht nur einen höheren Lerneffekt hat, sondern auch die Studenten in den einzelnen Wohnheimen näher zusammenbringt, wollte man das Modell Wundtstraße ausdehnen. Neue Wohnheime standen schon im Februar 1996 auf der Antragsliste des Studentenwerks. Gleichzeitig gründeten die Studenten eine Arbeitsgemeinschaft innerhalb des Studentenrates der TU Dresden, die "AG Dresdner Studentennetz" (AG DSN, http://www.wh2.tu-dresden. de/dsn/).