CeBIT: Speichercontroller in neuen Pentiums?

Dies berichtete am Freitag die britische News-Site "The Inquirer". Intel-Sprecher Christian Anderka wollte in Hannover die Meldung weder dementieren noch bestätigen. Ein kurzer Rundlauf bei den taiwanischen Motherboard-Herstellern auf der CeBIT ergab überall nur erstaunte Gesichter. Davon wisse man nichts, war zu hören, und die Konsequenzen eines solchen Schritts wären ebenfalls dramatisch.

Bisher konnten die Board-Bastler nach Belieben andere Chipsets mit Intel-Prozessoren kombinieren - auch wenn Intel das bisweilen durch attraktive Bundlings wirksam zu verhindern wusste. Die Geschäftsbeziehungen von taiwanischen Chipsatz-Herstellern zu den Motherboard-Machern sind nicht nur durch die räumliche Nähe traditionell besonders gut.

Ein integrierter Memory-Controller in einem zukünftigen Pentium würde das mit einem Schlag ändern. Auch wenn in Hannover die Meinung vorherrscht, dass das so schnell nicht passieren könnte - die Chancen dafür wären gerade jetzt besonders gut. Auch Intel bringt inzwischen jedes Jahr einen neuen Chipsatz auf den Markt, während das Design der aktuellen Desktop-CPU wesentlich seltener geändert wird. Und der Prescott zieht in einen neuen Sockel mit viel mehr Pins um - die ja auch dafür genutzt werden könnten, zwei Speicherkanäle nach aussen zu führen. Zudem findet in den nächsten Monaten der Wechsel zu DDR2 als Standard-Speicher statt. Eine so günstige Ausgangssituation für einen radikalen Wechsel - neuer Sockel und neue Speicherarchitektur - ergibt sich so schell nicht wieder.

Hintergründe und Details zur Messe finden Sie in unserem großen CeBIT-Special. Dort haben wir zudem alle CeBIT-Nachrichten in rubrikenspezifischen News-Kanälen für Sie zusammengefasst. (Nico Ernst)

Intel: Halle 2, Stand A46