CeBIT: SIT macht Web behindertengerecht

Das Fraunhofer-Institut für Sichere Telekooperation (SIT) zeigt bei der CeBIT ein Projekt zum Angebot von Internet-Diensten für Behinderte und ältere Menschen. Ein Entwurf des Gleichstellungsgesetzes sieht vor, dass Kommunen diesen Menschen uneingeschränkten Zugang zum Web schaffen müssen.

Die mögliche Realisierung dieses Zugangs untersucht das Fraunhofer-Institut für Sichere Telekooperation (SIT) im Projekt "Zugang zu Interaktiven Internet-Diensten für beeinträchtigte Nutzergruppen" gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Informations- und Datenverarbeitung (IITB). Ein Zwischenstand des seit April 2001 laufenden Projektes soll nun auf der CeBIT gezeigt werden.

Zum Projekt teilte das SIT mit, dass die Informationstechnik älteren und behinderten Menschen grundsätzlich die Möglichkeit zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben in einem bisher nicht gekannten Ausmaß ermögliche. In der Praxis jedoch stelle der Zugang zu Internet-Angeboten, insbesondere zu interaktiven Diensten, für diesen Personenkreis eine Hürde dar. Die Gestaltung der Internet-Angebote nehme mit zunehmender Multimedialität häufig keine Rücksicht auf die Anforderungen beeinträchtigter Nutzer.

Ziel des Projektes sei die Entwicklung eines auf die individuellen Bedürfnisse des Anwenders hin einstellbaren "Filters", der Internet-Dienste behindertengerecht konfiguriert. Dabei sei auch das Stichwort E-Government relevant. Die Systeme sollen nicht nur Informationen bieten, sondern darüber hinaus ein rechtsverbindliches Senden von kommunalen Formularen für alle Bürger mit Internet-Zugang ermöglichen.

Für Kommunen, die laut dem nicht verabschiedeten Entwurf des Gleichstellungsgesetzes in die Pflicht genommen werden sollen, will das SIT ein Paket für "Beeinträchtigte Nutzergruppen" zusammenstellen. Das Paket basiere auf einem "Lebenslagen-Konzept" und enthalte für Behinderte interessante Dienstleistungen einschließlich Sicherheits- und Signaturmechanismen.

Als Teil des Programms "Leben und Arbeiten in einer vernetzten Welt" fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Projekt. Das SIT arbeitet mit der Stadt Bonn, dem Multi Media Center Bonn (MMC) sowie der Firma Utimaco Safeware zusammen. (uba)

ENAC-Pavillon, Halle 11, Teil B, 1. OG, Stand 393-395