Durch merkwürdige Marketingaussagen zur Bedeutungslosigkeit gehypt

CeBIT: Green-IT eine Enttäuschung

Nicht erst seit der CeBIT 2008 ist das Hype-Thema Green-IT auf dem besten Weg, von platten Marketingaussagen überlagert zu werden. Für Anwender bedeutet das, dass sie noch mehr als bisher auf messbaren Aussagen bestehen müssen, bevor Investitionen getätigt werden.

Eines der wesentlichen Themen auf der diesjährigen Cebit sollte Green-IT sein. Seit gut einem Jahr wird es von den großen Hardwareherstellern, aber auch von Anbietern aus dem Bereich Systemmanagement angetrieben. Zwischendurch wurde das Thema laut Experton Group sogar von der Politik aufgegriffen, allerdings wegen der inhaltlichen Komplexität relativ schnell wieder fallen gelassen.

„Die Inhalte waren aber eher dünn gesät“, resümiert Wolfgang Schwab, Senior Advisor bei der Experton Group. „Die absolute Mehrzahl der Aussteller hatte zwar Green-IT auf ihren Fahnen stehen, jedoch zeigten die wenigsten tatsächlich Neues zum Thema. Anbieter, die in den letzten Monaten überhaupt nichts Neues zum Thema entwickelt haben, erklären heute, dass sie seit 30 Jahren ständig ihre Produkte im Hinblick auf Green-IT optimieren“, berichtet Schwab weiter.

Offenbar sind die meisten Anbieter willens, Green-IT langsam, aber sicher durch merkwürdige Marketingaussagen bis zur völligen Bedeutungslosigkeit zu hypen. Die meisten Anbieter tun sich mit dieser Taktik keinen Gefallen. Eine aktuelle Studie der Experton Group belegt, dass derzeit rund 35 Prozent der deutschen Unternehmen bereit wären, Geld auszugeben, um den CO2-Ausstoß der IT zu senken. Und zwar ohne dass diese Investitionen sich notwendigerweise über geringere Kosten (zum Beispiel Strom) wieder amortisieren müssen. „Diese Investitionsbereitschaft wird aber nur dann auch in tatsächliche Investitionen umgesetzt, wenn die erwünschten Ziele auch tatsächlich erreicht und vor allem realistisch vorab dargestellt werden“, kommentiert Schwab.

Aus Sicht der Experton Group sollten sich die Anbieter schnellstens auf ein realistisches und nachvollziehbares Produktmarketing besinnen. Nicht alles muss „grün“ sein, aber Produkte, die unter diesem Label feilgeboten werden, sollten auch etwas mit dem Thema zu tun haben. (speicherguide.de/cvi)