Cache-Details zum Pentium 4

In einem neuen Dokument auf Intels Webseiten finden sich interessante Angaben zur Cache-Architektur des Pentium 4. Demnach könnte die neue CPU-Familie L2-Caches bis 1 MByte und sogar einen L3-Cache von bis zu 4 MByte unterstützen.

Die Daten finden sich in einem Dokument, das die neuen Funktionen des CPUID-Befehls für den Pentium 4 beschreibt. Über dieses Kommando können Programme den Typ des Prozessors und einen Teil seines Funktionsumfangs erkennen. Die Information teilt die CPU dem System über ein 32-Bit-breites "Feature Flag" mit, das beim Pentium 4 etliche Neuerungen enthält.

Dass Intel entsprechende Bits reserviert und dokumentiert hat, muss nicht heißen, dass die entsprechenden Features in die neue Prozessorfamilie integriert werden. Die Neuerungen im CPUID-Befehl sind jedoch ein deutlicher Hinweis auf die Weiterentwicklung der Pentium-4-Architektur, der Intel gegenüber der P6-Familie mit ihrer Family-ID "6" nun gleich die Familiennummer "15" verpasst hat.

Laut Intels Dokumentation lassen sich mit dem neuen CPUID-Befehl neben dem Pentium 4 noch sieben weitere Prozessoren beschreiben. Für den Pentium 4 werden derzeit 256 KByte L2-Cache vermutet, der "Cache Descriptor" von CPUID kennt L2-Grössen von 128 KByte bis 1 MByte. Da 1 MByte für die kommende Server- und Workstationvariante des Pentium 4 (Codename Foster) nicht gerade üppig ist, wird die P4-Familie laut CPUID auch einen L3-Cache unterstützen. Dieser kann von 512 KByte bis 4 MByte groß sein.

Das erklärt auch, warum Intel laut den jüngsten Gerüchten im nächsten Jahr schon wieder den Sockel wechseln will. Der Pentium 4 wird zunächst in einem Sockel mit 423 Pins Platz finden, sein direkter Desktop-Nachfolger (Codename Prescott) soll jedoch im zweiten Quartal 2001 einen Steckplatz mit 479 Pins benötigen. Die zusätzlichen Pins könnten für einen L3-Cache benötigt werden, der Foster auf die Sprünge helfen dürfte.

Neben solchen großen Caches deutet mit L1-Cache-Größen und Trace-Cache-Größen von 8 bis 32 KByte alles darauf hin, dass die Pentium-4-Architektur auch einige Lowcost-Modelle hervorbringen wird.

Eine weitere interessante Funktion des Pentium 4 enthüllt der neue CPUID-Befehl ebenfalls: Ein "Automatic Clock Control" getauftes Feature dürfte dafür sorgen, dass der Prozessor sich bei zu großer Hitze selbst heruntertakten kann. Schon die bisherigen Pentium-III-CPUs mit Coppermine-Kern können ihre Temperatur über eine Diodenstrecke auf dem Die selbst messen. Diesen "Thermal Control Circuit" (TTC) hat Intel auch in den Pentium 4 integriert. (nie)