Cable & Wireless baut Aktivitäten in Deutschland aus

Die britische Telekommunikationsgruppe Cable & Wireless will nach der Trennung von dem verlustreichen US-Privatkundengeschäft ihre Aktivitäten in Deutschland verstärken. "Wir konzentrieren unsere Aktivitäten jetzt vor allem auf europäische Kunden, die internationale Anforderungen haben", sagte Deutschland-Chef Jörg Becker der dpa in München.

Ein Schlüsselmarkt sei dabei Deutschland, das sich seit Eröffnung der ersten Niederlassung in München vor vier Jahren zum wichtigsten Standort in Kontinentaleuropa entwickelt habe. Ins Visier nimmt das Unternehmen vor allem Kunden im Finanz-, Medien- und Technologiesektor. Zu den Kunden zählen Siemens, die Allianz oder Cisco.

Das 140 Jahre alte Unternehmen stellt für Großunternehmen unter anderem die Infrastruktur für Internet- und Datendienstleistungen bereit und bietet Mobilfunkbetreibern Sprachdienste an. Auch die Geschäfte in Osteuropa sollen im Zuge der EU-Erweiterung ausgedehnt werden. Allerdings sei vorläufig nur die Akquise von Kunden und nicht die Eröffnung neuer Standorte in Osteuropa geplant.

Nach Milliardenverlusten im zurückliegenden Geschäftsjahr sieht Becker das Unternehmen auf Erholungskurs. Dazu trage auch die Abspaltung des auf Privatkunden spezialisierten US-Geschäfts bei, die seit Beginn des Jahres abgeschlossen sei. In Großbritannien hatte das Unternehmen im Zuge von Restrukturierungsmaßnahmen zudem 1100 Stellen abgebaut. 2002/2003 (31. März) hatten sich die Verluste der Gruppe auf 6,1 Milliarden Pfund (9,1 Milliarden Euro) summiert. (ssp)