Grundlagenserie Business Intelligence

Business Intelligence (Teil 2): Datensammlung und Data Warehouses

Operative und dispositive Daten

Der größte Teil an Daten, die im Unternehmen anfallen, entsteht intern, das heißt in den operativen Systemen. Diese im Tagesgeschäft erzeugten, operativen Unternehmensdaten sind in der Regel auf die Steuerung und Überwachung des Unternehmens ausgerichtet.

Operative Daten sind meist transaktionsorientiert und werden oft von Administrations- und Abrechnungssystemen generiert. Dazu gehören beispielsweise Daten, wie sie Warenwirtschaftssysteme, Buchhaltungsprogramme oder ERP-Systeme wie SAP erzeugen. Auch Auskunfts- und Bestellsysteme liefern operative Daten.

Solche tagesaktuellen Daten können eine strategische und operative Entscheidungsfindung kaum unterstützen. Hierfür müssten die Daten beispielsweise langfristig gespeichert werden, um Trends zu erkennen und Prognosen zu erstellen. Auch müssen unterschiedliche Komplexitätsstufen abgedeckt werden. All dies können die IT-Systeme in den Unternehmen nicht leisten.

Operative Daten müssen deshalb in einem ersten Schritt aufbereitet und in längerfristig gespeicherte Daten, so genannten dispositive Daten, überführt werden. Diese Daten stellen dann mehr oder weniger direkt Informationen für das Management bereit.

Oft handelt es sich bei dispositiven Daten um verdichtete, bereits transformierte und hoch aggregierte Daten. Sie können vom Management direkt als entscheidungsunterstützende Daten für unterschiedlichste Analyse-, Kontroll- und Steuerungszwecke eingesetzt werden. Die Tabelle fasst einige typische Merkmale operativer und dispositiver Daten zusammen.

Operative und dispositive Daten

Merkmale operativer Daten

Merkmale dispositiver Daten

Ziel

Geschäftsprozesse abwickeln

Management-Unterstützung, Entscheidungsfindung

Ausrichtung

Tagesaktuelle Geschäftsdaten

Verdichtete, transfomierte Daten

Zeitlicher Bezug

Aktuell, zeitpunktbezogen

zeitraumbezogen

Zustand

Redundant, inkonsistent

Bereinigt, Konsistent

Update

Laufend

Fortschreibend

Neben unternehmensinternen Daten gehören aber auch externe Daten zu den Quellen für BI-Systeme. Dazu zählen beispielsweise Markt- und Meinungsumfragen, die Daten politischer Informationsdienste und von Wirtschaftsverbänden oder externe Datenbanken sowie das WWW.

Insgesamt ergibt sich damit eine bunte Vielfalt nicht nur von Datenarten, sondern auch von Datentypen, die BI-Systeme weiterverarbeiten müssen: Von Daten aus Altsystemen und operativen Systemen über Web-Seiten und Textdateien bis hin zu Grafiken und Videosequenzen.