Business-Dienste für UMTS

UMTS ist endlich aus den Startlöchern. Seit mehreren Monaten haben alle vier Mobilfunkanbieter ihre UMTS-Netze frei geschaltet - und stellen Business-Anwendern mobile Highspeed-Dienste zur Verfügung.

Vier Jahre nach der spektakulären Auktion der UMTS-Lizenzen und mehrfachen Startverzögerungen hebt der Mobilfunk der Zukunft endlich ab. Die vier Netzbetreiber sind ihrer Verpflichtung nachgekommen, mindestens 25 Prozent der Bevölkerung mit UMTS zu versorgen - und so steht das neue Netz in den Ballungsgebieten parat.

Fast unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit haben Vodafone, T-Mobile, O2 und E-Plus ihre teuer ersteigerten UMTS-Netze freigeschaltet. Und damit die Voraussetzung für einen flächendeckenden mobilen Internet-Breitband-Zugang geschaffen. Business-Anwender profitieren dabei als Erstes von der schnellen Breitbandtechnik - Geschäftsdaten, Bilder, Sprache und Videos können damit deutlich zügiger übertragen werden als bisher.

UMTS ist gegenwärtig dafür ausgelegt, mit bis zu 384 Kbit/s Websites und Downloads von unterwegs abzurufen - das ist die sechsfache ISDN-Geschwindigkeit. Zum Vergleich: Die traditionelle Mobilfunktechnik GSM/GPRS erlaubt bestenfalls Datenübertragungsraten von rund 57 Kbit/s pro Sekunde. Eine 1-MByte-Datei wäre mit GPRS im Idealfall in etwa 150 Sekunden auf den Mobilrechner übertragen, bei UMTS verkürzt sich der Download auf 20 Sekunden. Damit erreichen die mobilen UMTS-Netze fast das Niveau von DSL-Zugängen.

Mit diesen Geschwindigkeiten sind Mobilanwendungen möglich, die bislang kaum denkbar waren - versprechen die Provider: Via UMTS sollen Business-Kunden von unterwegs flott E-Mails bearbeiten und auf das Internet zugreifen können. Selbst umfangreiche E-Mail-Anhänge, wie zum Beispiel PowerPoint-Präsentationen, sollen dank UMTS mobil verfügbar sein.

Besonders attraktiv für Business-Kunden dürfte der schnelle Zugriff von unterwegs auf das Unternehmens-Netzwerk sein, wie etwa der mobile Zugriff auf Warenwirtschaftssysteme. Typische Business-Anwendungen wären aber auch die Video- und Bildtelefonie oder das Video-Conferencing, das dank UMTS auch im Zug oder Auto möglich wäre. Nach einer Studie der MCN Group steckt das größte Business-Potenzial bei UMTS in der Nutzung von Corporate Network Services - also in der Bereitstellung von Inhalten für mobile Mitarbeiter, im Betrieb mobiler Portale und im virtuellen Netzwerkbetrieb.