Beispielloser Angriff

Bundestag - Kein Informationsabfluss durch Cyber-Attacke

Der Cyber-Angriff auf das interne Datennetz des Bundestages sorgt weiter für Rätselraten. Die Vorsitzende der IT-Kommission und Vizepräsidentin des Parlaments, Petra Pau (Linke), hat bisher keine Hinweise, dass Informationen abgeflossen sind.

Mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik werde weiter geprüft, wer der Angreifer sei. Es werde versucht, das Netz geschlossen zu halten, sagte Pau am Samstag: "Wir arbeiten daran."

Die Bundestags-Computer sind Ziel einer bislang beispiellosen, mehrtägigen Attacke unbekannter Hacker geworden. "Einen solchen Angriff auf das Netz des Bundestags über mehrere Tage hat es noch nicht gegeben", hatte Pau am Freitag gesagt. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Cyber-Attacke noch angedauert.

Der "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag) sagte Pau: "Wir versuchen, alles dicht zu halten." Der Angriff habe aber ein Ausmaß wie noch nie. Einen besonderen Angriff auf den NSA-Untersuchungsausschuss könne sie nicht bestätigen. Es sei eher ein Angriff, um offensichtlich eine Überlastung herzustellen und auf diesem Wege einzudringen. Das sei den Angreifern aber nicht gelungen.

Anfang Januar waren die Internetseiten von Bundeskanzleramt und Bundestag durch einen schweren Hackerangriff stundenlang lahmgelegt worden. Zu der Attacke bekannte sich damals umgehend eine prorussische Hacker-Gruppe aus der Ukraine namens CyberBerkut. Sie begründete ihr Vorgehen mit Deutschlands finanzieller Unterstützung für den ukrainischen Ministerpräsidenten Arseni Jazenjuk. (dpa/mje)