Nach drittem Piraterie-Vergehen wird Webzugang gesperrt

Britischer Internetprovider will Webinhalte kontrollieren

Forderung nach Kontrolle auch in Deutschland

Auch in Deutschland hat die Musikindustrie erst kürzlich wieder ihre Forderung bekräftigt, dass Internetprovider beim Schutz geistigen Eigentums in der digitalen Welt stärker eingebunden werden sollen (pressetext berichtete). Während die Anbieter von Internetzugängen von der Musik- und Filmindustrie profitieren, entzögen sie sich beim Kampf gegen die Internetpiraterie der Verantwortung, so lautet der Vorwurf. Die Providergesellschaften wiederum kontern mit dem Argument, dass sie für Webinhalte von Drittanbietern nicht selbst verantwortlich seien.

"Es muss bei dieser Frage klar zwischen Access- und Host-Providern unterschieden werden. Letztgenannte haben datenschutzrechtlich gar keine Möglichkeit, konkrete Webinhalte einzusehen, da sie lediglich eine Durchleitungsaufgabe wahrnehmen", betont Kurt Einzinger, Präsident des europäischen Verbandes der Internet Service Provider EuroISPA, im Gespräch mit pressetext. Der aktuelle Vorstoß von Virgin Media sei jedenfalls nicht als Zeichen eines generellen Umdenkens innerhalb der Providergesellschaften zu werten. "Auf europäischer Ebene ist in dieser Frage derzeit keine Kursänderung in Sicht", so Einzinger. (pte/mzu)