Listen mit Copyright-Verletzungen

Briten sammeln in Datenbank Verstöße gegen das Urheberrecht

Die Diskussion in Großbritannien rund um Copyright im Netz dauert seit Jahren an. Nun hat die britische Regulierungsbehörde Ofcom Details ihrer Pläne im Kampf gegen Internetpiraterie vorgelegt. Die größten Internetprovider des Landes sollen künftig Listen anlegen, in denen Daten zu Copyrightverletzungen angeführt werden.

Die Listen sollen den Namen der betreffenden Person sowie die Anzahl der Verstöße enthalten, dies berichtet die BBC. Musikverlage und Filmstudios sollen anhand der Daten entscheiden können, ob und wann sie rechtliche Schritte einleiten. Nach wie vor sollen Verdächtige allerdings drei Mahnungen bekommen, bevor sie bevor Gericht kommen können.

Diese Briefe sollen einfach verständliche Informationen zu der Art der Vorwürfe und den möglichen rechtlichen Konsequenzen enthalten. Für Kritiker sind die Pläne nicht konkret genug. Es blieben viele große Fragen unbeantwortet, so Jim Killock von der Open Rights Group (ORG).

Gemeinsam mit anderen Organisationen und Verbraucherschützern hat die ORG einige Prinzipien aufgestellt, die ihrer Meinung nach berücksichtigt werden müssten. Diese besagen unter anderem, dass eindeutige Beweise vorliegen müssten, bevor jegliche Aktion gesetzt werden könne und Konsumenten die Chance bekommen müssten, sich zu verteidigen.

"Es ist unerlässlich, dass ein System, dass Menschen illegale Online-Aktivitäten vorwirft, fair und eindeutig ist", so Anna Bradley vom Communications Consumer Panel. Bislang gilt die Entscheidung der Ofcom lediglich für große Internetprovider, könnte allerdings in Zukunft ausgeweitet werden, womöglich bald auch auf Mobilfunkbetreiber. Bereits Anfang 2011 könnte die neue Datenbank gestartet werden und soll von Beginn an lediglich für Internetprovider mit mehr als 400.000 Kunden eingeführt werden. (pte/mje)