CD/DVD brennen und kopieren

Brennen und Kopieren mit El Capitan

DVD im Netz freigeben

Ein Sonderfall ist die CD/DVD-Freigabe. Mit der Vorstellung der ersten Macs ohne integriertes Laufwerk brauchte Apple eine Lösung, um etwa das OS X erneut auf die portablen Macs zu bringen. Die Lösung hieß zunächst "Remote Disc", seit OS X 10.5.2 standardmäßig installiert und seit OS X 10.6 als Erweiterung der Systemeinstellung Freigaben unter "DVD- oder CD-Freigabe" bekannt. Eingeschaltet an einem Mac mit DVD/CD-Laufwerk im lokalen Netzwerk, bietet sie anderen Macs die Nutzung des Massenspeichers über das Netzwerk. Das Laufwerk erscheint dann in der Seitenleiste unter "Geräte" als "Entfernte CD/DVD". Mit ein paar Einschränkungen lässt sich eine via Netzwerk gemountete CD oder DVD dann wie gewohnt nutzen. Das Brennen einer CD oder DVD ist so aber nicht möglich, nur das Lesen. Für noch ältere Mac (ab OS X 10.4.10) stellt Apple die Funktion zum Nachrüsten per kostenloser Software zur Verfügung. Vielen Nutzen unbekannt: Es gibt auch eine Version für Windows-PCs (ab Windows XP SP2). Diese Software gibt es ebenfalls gratis bei Apple. Bis heute kommen alle Windows-PCs mit Laufwerk, steht im Netzwerk einer zur Verfügung, ist er der ideale Partner für die Nutzung der Funktion "Entfernte CD/DVD". Nach dem Download installieren Sie am Windows-PC die Apple Software und öffnen die Systemsteuerung "Hardware und Sound". Wählen Sie hier "Optionen für CD/DVD-Sharing" und setzen ein Häkchen vor "CD/DVD-Sharing aktivieren". Legen Sie jetzt eine CD oder DVD in das Laufwerk des Windows-PCs.

Unauffällig: Mac-OS X kann sogar Bluray-Medien beschreiben, kann allerdings nur Datenmedien erstellen.
Unauffällig: Mac-OS X kann sogar Bluray-Medien beschreiben, kann allerdings nur Datenmedien erstellen.

Außerdem gibt es diverse Freeware- oder Shareware-Brennprogramme, die diese Funktionen anbieten. Diese Brennprogramme nutzen die Brennfunktion des Systems, stellen aber über eine eigene Oberfläche so gut wie alle Funktionen der OS X-Hintergrundsoftware zur Verfügung. So kann man bequem UDF-Medien erstellen, Dateien auf einer CD nur für Windows-Anwender sichtbar machen oder Audio-CDs kopieren.

Brennen mit dem Festplatten-Dienstprogramm war bis einschließlich OS X 10.10 möglich: Wieder beschreibbare Medien wie CD-RWs oder DVD+RWs lassen sich damit vor dem Beschreiben löschen. Das funktioniert sogar mit DVD-RAM-Medien und wiederbeschreibbaren Bluray-Medien. Will man eine Daten-CD oder DVD möglichst exakt kopieren, ist das Dienstprogramm ebenfalls geeignet. Das Programm kopiert dabei das komplette Medium in einer Datei (= "disc image") auf die Festplatte. Brennt man später dieses Image, erhält man eine Kopie, die mit der Vorlage so gut wie identisch ist. Unter OS X 10.11 El Capitan sieht das Festplattendienstprogramm nicht nur anders aus, es fehlt auch die Brennfunktion. Man kann jedoch nach wie vor Images anlegen, die man anschließend über den Finder brennt (siehe Video).

Um eine CD oder DVD zu kopieren, wählt man in der linken Seitenleiste des Festplattendienstprogramms mit einem Mausklick die zu kopierende Disk aus.

Festplattendienstprogramm
Festplattendienstprogramm

Nun wählt man "Ablage/Neues Image/Image von..." und wählt einen Speicherort für die Kopie. Als Format sollte man das Format CD/DVD Master wählen. Das Festplatten-Dienstprogramm kopiert nun eine Kopie des Mediums auf die Festplatte.

Festplattendienstprogramm
Festplattendienstprogramm

Mit der Funktion "Ablage/Image ... auf das Medium brennen" kann man die Imagedatei auf einen Rohling brennen.

Das Festplatten-Dienstprogramm kann auf dem beschriebenen Weg Kopien von startfähigen Mac-DVDs oder Windows-System-CDs erzeugen. Weitere Funktionen für die Verwaltung von Imagedateien stehen unter OS X 10.11 über das Terminal zur Verfügung, etwa über das Tool hdiutil. Profis empfehlen wir für Mastering von CDs und DVDs Toast Titanium von Corel.

TIPP: Audio-CDs kann das Festplatten-Dienstprogramm nicht kopieren. Grund dafür ist der besondere Aufbau einer Audio-CD, der sich von Datenmedien grundlegend unterscheidet. Die Dateien auf einer CD liegen nämlich nicht als einzelne Daten auf einer CD, sondern "Streams", die ein Brennprogramm zuerst auf die Festplatte kopieren muss. Programme wie Toast von Roxio oder Nero unter Windows, erledigen dies beim Kopieren einer Audio-CD im Hintergrund.

Man muss die Audio-CD zuerst in iTunes importieren, danach diese Musikstücke in einer Auswahlliste sammeln und erhält zuletzt bei der Auswahl dieser Liste den gesuchten Knopf, um die Musik wieder auf eine Audio-CD zu brennen.

Das Importieren der Audio-CD ist einfach: Man legt die Audio-CD ein, wählt selbige in der Seitenleiste von iTunes aus und klickt auf den Button "CD importieren". Je nach Einstellung unter "Allgemein" werden die Titel dann als MP3, AAC oder ein anderes Format importiert.

iTunes
iTunes

Um diese Songs im Anschluss auf eine CD zu brennen, legt man über die Plus-Taste ("+") unten Links eine neue Wiedergabeliste an und zieht nun entweder die gewünschte Musik aus der Mediathek in die Wiedergabeliste, oder wählt über einen Rechtsklick die Option "Zur Wiedergabeliste hinzufügen > "Name der gewünschten Wiedergabeliste"" aus.

iTunes
iTunes

Mit der Maus wählt man nun die gerade erstellte Wiedergabeliste aus und wählt "Ablage > Wiedergabeliste auf Medium brennen" (alternativ funktioniert auch ein Rechtsklick auf die Wiedergabeliste und die Auswahl von "Wiedergabeliste auf Medium brennen).Nun öffnet sich in iTunes 12 das Brennmenü, in dem Sie die Art des Mediums und die Brenngeschwindigkeit festlegen können.

Voreinstellung: Vor dem Brennen einer Audio-CD mit iTunes sollte man die Voreinstellungen überprüfen.
Voreinstellung: Vor dem Brennen einer Audio-CD mit iTunes sollte man die Voreinstellungen überprüfen.

TIPP: iTunes unterscheidet nach wie vor drei Arten des Brennens. Wählt man die Option MP3-CD, brennt das Programm eine Daten-CD mit Musikstücken im Format MP3. Falls die Auswahl Audiodateien in einem anderen Format enthält (zum Beispiel AAC), werden diese übersprungen und landen deshalb nicht auf der CD. Diese MP3-CDs sind für das Abspielen in CD-Playern, DVD-Playern oder Autoradios gedacht. Bei der Auswahl Daten-CD werden dagegen alle ausgewählten Dateien auf CD oder DVD gebrannt, etwa für Backups. Die dritte Option ist das Format "Audio-CD". Bei dieser Variante kann man die Abstände zwischen den Songs vorgeben, zum Beispiel "0" für Live-Aufzeichnungen. Will man Songs aus verschiedenen Alben auf eine Audio-CD brennen, macht die Option "Lautstärke anpassen" Sinn. Die Lautstärke der Songs wird dabei auf einen Mittelwert vermindert. Beim Kopieren einer Audio-CD sollte man die Option möglichst deaktivieren, da sie verfälschend wirken kann.

iTunes
iTunes

TIPP: Speziell bei Audio-CDs sollte man die Brenngeschwindigkeit reduzieren. Brennt man eine CD-R mit dem maximal möglichem Tempo, steigt das Risiko von Abbrüchen und die Qualität der Audio-CD kann hörbar leiden. Beim Abspielen verursacht mangelhafte Brennqualität mitunter lästige Hänger. Unter der Option "Erweitert" sollte man außerdem die Funktion "Beim Lesen von Audio-CDs Fehlerkorrektur anwenden" aktivieren. Diese Option verlangsamt den Import, verhindert aber Fehler beim Lesen der Daten. Die längere Wartezeit beim Import schützt aber später sehr gut vor hörbaren Aussetzern in der Musik.