LTE, Satellit, Glasfaser, VDSL, Kabel

Breitband für alle - Zugangstechnologien im Überblick

Die Grenzen der DSL-Technik

Die DSL-Technik stößt in den Ballungszentren längst an ihre Grenzen. Dort häufen sich die technischen Probleme und die Ausfälle. Wer vor zwei Jahren noch einen 18-Mbit/s-Anschluss hatte, erlebte oft eine schleichende Verlangsamung auf nur noch 10 Mbit/s. Andere wiederum stellen fest, dass ihr DSL-Anschluss zur Primetime am Abend komplett den Dienst versagt oder massive Störungen aufweist. Die Ursachen hierfür liegen in der Physik. Die typische Teilnehmeranschlussleitung (TAL, letzte Meile) besteht in Deutschland aus bis zu 2000 ungeschirmten Kupfer-Doppeladern, mit denen in den alten Bundesländern bis zu 1000 Telefonanschlüsse versorgt werden.

Ursprünglich waren diese Kabel für die Übertragung von Frequenzen bis zu 3,1 Kilohertz konzipiert. Mit DSL werden nun über diese Kabel Frequenzen von bis zu 1 Megahertz transportiert. Um zu verhindern, dass sich diese hohen Frequenzen gegenseitig stören, sollten nach Meinung der Technikexperten bei den Netzausrüstern lediglich 60 bis 80 Prozent der Kupferadern einer TAL mit DSL beschaltet werden, wobei der Wert auch vom Zustand des Kabels abhängt.

Erschwerend kommt hinzu, dass noch Quereinstrahlungen von Starkstromverbrauchern (etwa Aufzüge und Straßenbahnen, aber auch Baukräne) die Übertragung stören. Langfristig dürfte das Kupfer in Verteilnetz und Teilnehmeranschlussleitung (TAL) an seine Grenzen stoßen, bilanziert auch das Beratungsunternehmen Deloitte in seiner Studie "Broadband Reloaded". Mehr Zukunftssicherheit böten Fiber to the Building (FTTB) und Fiber to the Home (FTTH). Björn Claaßen, Chief Operating Officer bei Keymile, bestätigt das: Im Mix der heute aktuellen Breitbandtechnologien sei die Glasfaser "die zukunftssicherste Lösung mit quasi unbegrenzten Bandbreiten".

Allerdings sind die Gesamtkosten für Glasfaseranschlüsse um einiges höher als für VDSL. Während ein Haushalt im Schnitt für rund 700 Euro mit VDSL versorgt werden kann, betragen die Kosten für FTTB schon rund 1500 Euro. Und für FTTH errechnen die Wirtschaftsprüfer gar Kosten von bis zu 3300 Euro.