Bluetooth 2.0: Erste Details sickern durch

Im Umfeld eines Bluetooth-Kongresses in Amsterdam sind erste Details zu den bislang sorgsam gehüteten Spezifikationen der Bluetooth-Version 2.0 aufgetaucht. Die schnellere und stabilere Technik soll das bisherige Bluetooth ergänzen, nicht ersetzen.

Dies berichtet die EE Times unter Berufung auf den Ericsson-Technology-Chefentwickler Jan Haartsen. Bislang hatte die Bluetooth SIG alle Daten zu Version 2.0 sorgsam gehütet, ein offizielles Release der Spezifikation ist nicht vor Ende 2003 zu erwarten.

Dennoch steht wohl schon fest, dass Bluetooth 2.0 mit Bruttotransferraten von 4, 8 und 12 MBit/s operieren soll. Die Reichweite bleibt jedoch auch weiterhin auf 10 Meter beschränkt. Die höheren Transferraten erzielt das Verfahren durch die Nutzung eines Schmalbandkanals unter Verzicht auf Bandspreizung sowie die Nutzung von verteilten MAC-Protokollen, erläuterte Haartsen.

Die neuen Protokolle beseitigen das Master/Slave-Problem derzeitiger Piconets, die zusammenbrechen, sobald der Master das Netz verlässt. Bei Bluetooth 2.0 operiert jedes Device als "Supervisor" und erhält gegebenenfalls das Piconet aufrecht. Zudem implementieren die Bluetooth-2.0-Protokolle die Fähigkeit zu Broad- und Multicasting.

Die neuen Fähigkeiten sind allerdings mit einer gegenüber Bluetooth 1.0 verdoppelten Stromaufnahme zu bezahlen. Der Chipsatz-Preis soll sich gegenüber den jetzigen Varianten jedoch um maximal 20 Prozent erhöhen. Wie Haartsen mitteilte, laufen Labormuster der Technologie bei Ericsson bereits, eine Serienfertigung ist für Ende 2003 geplant.

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