"Blue-ray Disc" - Kandidat für DVD-Nachfolger

Neun führende Firmen der Unterhaltungselektronik haben am Dienstag ein neues Format für die digitale Video-Speicherung vorgestellt. Bis zu 27 GByte Daten sollen auf eine 12-Zentimeter-Scheibe passen.

Die "Blue-ray Disc" wird von Hitachi, LG, Matsushita, Pioneer, Philips, Samsung, Sharp, Sony und Thomson unterstützt. Auch wenn in der gemeinsamen Erklärung der Unternehmen noch nichts von einer Standardisierung durch das DVD-Forum steht, darf die neue Scheibe schon jetzt als designierter Nachfolger der DVD gelten.

Der ist auch dringend nötig, da in den USA derzeit hochauflösendes Fernsehen (HDTV) eines der am heißesten diskutierten Themen der Medienindustrie ist. Auf die "Blue-ray Disc" sollen folglich zwei Stunden des neuen Formats passen - allerdings immer noch per MPEG-2 komprimiert. Vom moderneren MPEG-4 ist in den bisherigen Angaben zur neuen Disc nicht die Rede.

In der bei herkömmlichem Fernsehen üblichen Auflösung von 720 x 576 Punkten (PAL) soll die neue Scheibe 13 Stunden Programm fassen können. Möglich macht das ein im blauen Lichtspektrum arbeitender Laser mit einer Wellenlänge von 405 Nanometern. Zum Vergleich: DVDs werden mit einem roten Laser von 650 Nanometer Wellenlänge gelesen.

Um den Formatstreit bei beschreibbaren DVDs zu vermeiden, ist bei der neuen Disc von Anfang an ein auf Phase-Change basierendes Verfahren zum Beschreiben und Wiederbeschreiben vorgesehen. Raubkopien wollen die neuen Befürworter des neuen Formats mit einer "eindeutigen ID" auf jeder Disc begegnen. Weitere Angaben machten die Unternehmen dazu nicht.

Eine endgültige Spezifikation für die "Blue-ray Disc" steht noch aus. Sie soll jedoch so schnell wie möglich verabschiedet werden, denn noch im Frühjahr 2002 wollen die neun Firmen Lizenzen für das neue Format vergeben. (nie)