Blackout: Skype reicht weitere Details nach

Skype hat weitere Details zu dem Zusammenbruch des Diensts in der vergangenen Woche bekannt gegeben. Fest steht nun, dass Microsoft keine Schuld an den Ausfällen hat, Skype selbst war für die Probleme verantwortlich.

Allerdings betont der VoIP-Dienst, dass sich Derartiges künftig nicht mehr wiederholen wird. Vergangene Woche kamen laut Skype eine Vielzahl an Faktoren zusammen, die in der Summe dazu führten, dass sich Millionen von Nutzern über mehrere Stunden nicht mehr bei dem VoIP-Dienst einloggen konnten. Das Unternehmen spricht in diesem Zusammenhang von einem "perfect storm". Als Gründe für den Blackout wurden zum einen ein fehlerhafter Algorithmus in der Skype-Software und zum anderen Microsofts letzter Patch Day angeführt. Demnach hätten danach derart viele Rechner neu gestartet werden müssen, dass das Skype-Netzwerk überlastet wurde und letztlich die Segel streichen musste. Letztere Begründung wurde bereits von Microsoft bestritten.

Nun hat das Unternehmen weitere Details zum Blackout bekannt gegeben. Sprecher Villu Arak erklärte, dass außergewöhnlich hoher Traffic bei Skype während des Windows-Update-Prozesses dazu geführt habe, dass die so genannten "supernodes" knapp wurden. Bei diesen "supernodes" handelt es sich um PCs von Skype-Nutzern, die Traffic an andere Anwender weiterleiten, die über eine schlechtere Internetanbindung verfügen. Eine Vielzahl dieser Supernodes haben nun laut Skype gerade zu dem Zeitpunkt einen Reboot (wegen der Patches) durchgeführt, als sich andere Skype-Nutzer anmelden wollten. Der Fehler im Algorithmus soll dann dazu geführt haben, dass Netzwerkressourcen bei Skype nicht korrekt erkannt wurden, was letztlich zu den Problemen führte.

Offen ließ das Unternehmen aber, wie es zu dem "ungewöhnlich hohen" Traffic kam. Dies dürfte Spekulationen nähren, wonach ein Hacker-Angriff (DoS-Attacke) Skype in die Knie gezwungen hat.

Allerdings nimmt Skype nun alle Schuld auf sich, zusammen mit Microsoft wurden alle Patches durchgearbeitet, die vergangenen Dienstag veröffentlicht wurden. Dabei wurde festgestellt, dass kein Patch für die Skype-Probleme verantwortlich war. Grundsätzlich wäre es aber äußerst unwahrscheinlich, dass der Patch Day, der am vergangenen Dienstag stattfand, sich erst am Mittwoch negativ auf Skype ausgewirkt hat. Offen zugeben dürfte Skype einen erfolgreichen Hacker-Angriff allerdings kaum. Der Vertrauensverlust in die Technik, die neben Privatanwendern mittlerweile auch eine Reihe von Firmen einsetzt, wäre schlicht zu groß. (PC-Welt/mja)