Black Hat 2007: Virus für das iPhone sehr wahrscheinlich

Drahtlose Schnittstellen als Übertragungsweg

Die existierenden Handyschädlinge verbreiten sich hauptsächlich über die Drahtlosschnittstelle und nur selten per MMS oder durch infizierte Speicherkarten. Hauptsächlich Telefone auf Basis von Symbian OS – also alle Nokia- und Sony-Ericsson-Smartphones – werden momentan befallen. Das liegt am riesigen Marktanteil, den Symbian-Geräte im Vergleich zu Windows-Mobile-, Palm- oder Blackberry-Smartphones haben.

Übler Geselle: Der Commwarrior-Virus verschickt alle fünf Minuten eine sieben Dollar teure SMS.
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Noch stellen sich die Schädlinge laut Hyppönen ähnlich kindisch und roh an wie Windows-Viren vor zehn Jahren: Sie löschen Telefonbücher, sperren Funktionen wie die Digitalkamera oder den Browser oder sie lassen das Telefon beim Starten abstürzen. Außerdem müssen Anwender die sich per Bluetooth verbreitenden Schadprogramme willentlich auf ihr Handy kopieren lassen und dann auch noch die Installation erlauben – momentan ist die massenhafte Verbreitung also eher unwahrscheinlich.

Virenexperte Hyppönen erwartet jedoch, dass die Virenautoren sowohl die Funktionalität verbessern als auch Verbreitungswege verfeinern. Er rechnet fest mit sich per E-Mail oder Wireless LAN verbreitenden Viren, die dann vom User unbemerkt aufs Handy wandern. (Uli Ries/mja)