Weiterbildung im Ausland

Billiger! Zum IT-Training nach Indien

Zertifikat als Investition

Thaler sieht die Zertifizierung als Investition in seine Zukunft, denn der Freiberufler möchte als Java-Architekt wieder in eine Festanstellung wechseln. Eigentlich hatte er einen Gruppenkurs gebucht, doch jetzt kommt er in den Genuss eines Einzeltrainings und ist von seinem Lehrer begeistert. "Er weiß auf jede Frage eine fundierte Antwort, ich lerne sehr viel hier", erzählt Thaler. Jai Kumar freut sich über dieses Lob, auch wenn es dem erfahrenen Trainer und Master in Informatik etwas peinlich ist, so überschwänglich gelobt zu werden. Seit 2006 arbeitet Kumar für Koenig Solutions: "Unterrichten ist meine Leidenschaft." So sei es selbstverständlich, eine Antwort auf jede Frage zu haben, meint er bescheiden.

Jeder Kurs findet statt, unabhängig davon, wie viele Teilnehmer ihn gebucht haben. "Ein Problem haben wir, wenn sich nicht genug Interessenten anmelden", sagt Aggarwal. Ohnehin lernen die Erwachsenen in kleinen Lerngruppen mit höchstens drei bis fünf Personen. Wer schneller und individueller lernen möchte, kann Einzelunterricht buchen. Jeder Teilnehmer kann sich nach seiner Rückkehr noch für drei Monate mit Fragen an seinen Trainer wenden.

Wer in kurzer Zeit viel lernen möchte, dem bleibt kaum Zeit für das exotische Delhi. Der straff organisierte Unterricht fängt um 8.30 Uhr an und dauert bis mindestens 17 Uhr, und zwar von Montag bis Samstag. Abends bringt der Minibus die erschöpften Schüler zurück in ihre Quartiere. Neben dem Hotel "Koenig Inn", das nur Schüler des Trainingsanbieters beherbergt, gibt es auch Apartments. Frühstück und Abendessen nehmen die Bildungstouristen dort mit ihren Kollegen ein. Die meisten verbringen die Abende auf ihren Zimmern, um das Gelernte nachzubereiten. Selbst für die Mittagspause setzen die wenigsten einen Fuß vor die Tür des Trainingscenters, sondern greifen auf den Lieferservice der Fastfood-Ketten zurück. Nur wenige essen in einem indischen Schnellrestaurant.