BI ist nicht mehr der Nabel der Welt

Was ist eigentlich Echtzeit?

Doch zusätzliche Software einzuführen, um mehr Einfluss auf operative Abläufe zu gewinnen, kann möglicherweise der falsche Ansatz sein. Denkbar und machbar wäre es auch, die Ladezyklen eines bestehenden Data Warehouse so zu verkürzen, dass aktuellere Informationen hereinkommen, sagte SAS-Experte Franzke. Ebenso seien seiner Ansicht nach manche Reporting-Produkte mittlerweile so leistungsstark, dass sie große Datenmengen "near realtime" auswerten könnten, noch bevor der Geschäftsprozess abgeschlossen ist.

Die entscheidende und für die BI-Architektur folgenreiche Frage ist daher: Wie viel Echtzeit braucht der Anwender? "Was soll denn in Echtzeit geschehen? Die Ladeprozesse, um aktuelle Daten zu haben, die ich dann zeitnah auswerte? Oder sollen sich bestehende und anfallende Daten so analysieren lassen, dass sie unmittelbar im Geschäftsprozess verfügbar sind?", fragt Franzke.

Unternehmen müssen hier sorgfältig die Szenarien durchspielen und eruieren, wie schnell sie die Daten und Auswertungen tatsächlich brauchen und welchen Vorteil ihnen einen höhere Geschwindigkeit gibt, warnte Franzke. Die daraus resultierende BI-Architektur könne sehr komplex werden und kann je nach Ausprägung unterschiedliche Techniken und Produkte erforderlich machen. Auch sollten Aspekte Datendurchsatz, System- und Netzbelastung ebenso berücksichtigt werden wie die Prüfung der Datenqualität.