Bezahlsysteme per Mobiltelefon

Bezahlen mit dem Handy

Pilotphase in Deutschland

"Was den Einsatz des Handys für den bargeldlosen Zahlungsverkehr betrifft, befinden wir uns in Deutschland gegenwärtig noch eher in einer experimentellen Pilotphase. Die Bestrebungen der Mobilfunkkonzerne, sich in diesem Sektor zu engagieren, nehmen seit einiger Zeit aber deutlich zu", erklärt Thomas Krabichler, Leiter des Projekts E-Commerce-Leitfaden, im Gespräch mit pressetext. Dass sich in westlichen Industrieländern dennoch bisher kein wirklicher Erfolg in diesem Bereich einstellen will, liege an mehreren verschiedenen Faktoren. "Wir haben es hier mit dem klassischen Henne-Ei-Problem zu tun. In puncto Handy-Bezahlsysteme mangelt es sowohl auf Händler- als auch auf Kundenseite noch an Akzeptanz. Ein Händler wird erst dann über die Implementierung einer derartigen Bezahlmöglichkeit nachdenken, wenn seine Kunden diese auch ausdrücklich gut heißen. Dies ist aber umgekehrt nur möglich, wenn die Händler zunehmend dazu übergehen, das Bezahlen per Handy anzubieten", fasst Krabichler die Problematik zusammen.

Aus technischer Sicht komme noch ein weiterer Faktor hinzu, der die derzeitige Entwicklung im Bereich der Handy-Bezahlsysteme hemme. "Für die Datenübertragung nutzen viele Ansätze den Funkstandard Near Filed Communication (NFC). In Deutschland ist das ein Problem, da nur ein sehr geringer Teil der am Markt befindlichen Mobilfunk-Endgeräte diesen Standard unterstützt", erläutert Krabichler. In Asien beispielsweise sei diese Technik im Vergleich schon deutlich stärker verbreitet. Dass die Entwicklung im Mobile-Commerce-Bereich in Deutschland aber dennoch nicht stillsteht, zeigt ein Pilotversuch der Deutschen Bahn, die mit "Touch & Travel" auf das Handy als elektronisches Zahlungsmittel setzt. (pte/mje)