Bezahlen im Internet

Update: Prinzipielle Zahlungssysteme

Die Möglichkeiten zur Zahlung einer Ware oder Dienstleistung im Internet lassen sich in vier Gruppen einteilen.

  • Die traditionellen Verfahren wie Nachnahme oder Rechnung haben den Vorteil, dass sie etabliert und beim potenziellen Kunden bekannt sind. Bei der Kundschaft erfreut sich diese Zahlungsmethode großer Beliebtheit - vor allem deshalb, weil die Ware erst bei oder nach Erhalt bezahlt wird. Für den Händler bringt der späte Zahlungszeitpunkt allerdings ein höheres Zahlungsausfallrisiko mit sich. Zudem kann sich der Händler vor fingierten Bestellungen nicht schützen. Traditionelle Zahlungsverfahren lohnen sich zudem nicht für kleinere Geldbeträge (Micropayments).

  • Bei kreditkartenbasierten Zahlungssystemen wird die Ware über die Kreditkarte abgerechnet. Dazu muss der Kunde die Kartennummer und das Gültigkeitsdatum eingeben. Der Händler kann das dann so akzeptieren oder zusätzlich über eine Clearing-Stelle abfragen, ob das Kundenkonto überhaupt gedeckt ist. Auf Grund der großen Verbreitung von Kreditkarten verlassen sich auch die meisten Online-Shops auf diese weltweit verfügbare Zahlungsmethode. Die aktuelle Rechtslage schützt den Kunden weit gehend vor Missbrauch, so dass auch hier der Händler das Risiko trägt.

  • Der Bankeinzug per elektronischer Lastschrift ist zumeist lokal begrenzt und hat ansonsten mit denselben Problemen zu kämpfen wie die Zahlung per Kreditkarte. Der Kunde gibt dem Händler seine Kontoinformationen und erteilt diesem die Vollmacht, den Rechnungsbetrag einziehen zu lassen. Sowohl Bankeinzug als auch Kreditkarte eignen sich primär für größere Geldbeträge (Macropayments). Über Inkassosysteme lassen sich allerdings auch Micropayments realisieren.

Schon längst Geschichte sind spezielle virtuelle Währungen wie das digitale Geld. Die virtuelle Währung wurde ursprünglich für die Abwicklung von Micropayments konzipiert. Dem Ende der CyberCoins von der Frankfurter CyberCash GmbH im Jahr 2000 folgte im Mai 2001 die Einstellung von eCash seitens der Deutschen Bank - wir berichteten. Grund: Das zu geringe Kundeninteresse. Nach dem Ende der CyberCoins hat sich CyberCash auf einen kreditkartenbasierten Service konzentriert, der SSL-verschlüsselte Übertragung und die Überprüfung der Kreditkundenkarten unterstützt. Am POSH (Point-of-Sale-Händlerterminal) beteiligten sich die Commerzbank, die Dresdner Bank, die Hypovereinsbank sowie einige Landesbanken und Sparkassen.