Bayer ist vom holografischen Speicher überzeugt

Die Bayer MaterialScience AG hat mit dem US-amerikanischen Startup-Unternehmen InPhase Technologies ein gemeinschaftliches Entwicklungsabkommen (Joint Development Agreement, JDA) unterzeichnet.

Gemeinsam soll ein optischer Datenträger entwickelt werden, der es auf bis zu 1,6 TByte bringen soll. Bayer will dazu die entsprechenden polymeren Rohstoffe liefern. Darüber hinaus investiert Bayer fünf Millionen US-Dollar in den US-Partner.

InPhase ist Ende 2000 aus Lucent Technologies und den Bell Labs hervorgegangen und gilt in der Branche derzeit als Technologieführer auf dem Gebiet holografischer Speichermedien. Bayer MaterialScience ist Spezialist bei Polymeren für optische Datenspeicher und war bereits an der Entwicklung der CD, DVD und Blu-ray-Disc maßgeblich beteiligt.

Im Rahmen dieser Partnerschaft plant InPhase im Jahr 2006 die Markteinführung holografischer, ein Mal beschreibbarer Datenträger auf Basis von Materialien von Bayer MaterialScience sowie der zugehörigen Schreib- und Lesegeräte mit einer Kapazität von 300 GByte. Nach einem weiteren Zwischenschritt sollen es dann in der übernächsten Generation die angestrebten 1,6 TByte werden. Medien sollen etwa so viel kosten wie ein DVD-Rohling, Preise für die Laufwerke nennt InPhase noch nicht.

Der Durchbruch bei holografischen Speichern wird seit rund einem Jahrzehnt immer wieder mal angekündigt. Bislang blieb es aber bei den Absichtserklärungen. Das Problem scheint vor allem der Datenträger mit seinen optischen Eigenschaften zu sein. Dieses will nun das Team von InPhase-Chefentwickler Kevin Curtis zufriedenstellend gelöst haben. Die letzten Zutaten sollen von dem deutschen Chemiespezialisten kommen.

"Das Datenträgermaterial", erläutert Dr. Gerhard Langstein, Leiter des Bereichs New Technologies in der Abteilung New Business von Bayer MaterialScience, "muss einen breiten Dynamikbereich abdecken, sehr lichtempfindlich und gleichzeitig hochtransparent sein, dimensionsstabil und unempfindlich gegen Temperaturschwankungen, und natürlich darf es auch bei häufigerem Auslesen nichts von seiner Leistungsfähigkeit verlieren."

Bayer hat überdies eine Lizenz erworben, um die Forschungsergebnisse auch auf andere Anwendungsfelder jenseits der optischen Datenspeicher übertragen zu können. Im Bereich Licht und Optik könnten laut Bayer holografische Materialien eines Tages beispielsweise in Displays und Sensoren im Autoinnenraum, in Projektionsflächen oder Signalleuchten eingesetzt werden und sichtbar neue Dimensionen eröffnen. (speicherguide.de/mje)

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