Batterie-Recycling krankt am Quecksilber

Die Batteriehersteller und -importeure in der Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien (GRS Batterien) haben nach drei Jahren Bilanz gezogen. 9322 Tonnen alte Batterien wurden im Jahr 2000 gesammelt. Zu wenig, in Anbetracht der 29.000 Tonnen, die pro Jahr verkauft werden.

1998 haben acht Unternehmen die Initiative ins Leben gerufen. Die Gründungsmitglieder Duracell, Energizer, Panasonic, Philips, Saft, Sanyo, Sony, Varta und der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) können über Zuwachs nicht klagen. 450 Mitglieder zählt das GRS Batterien im Jahr 2001.

Allerdings ist der Andrang nicht ganz freiwillig. Die Batterieverordnung verbietet seit Oktober 1998, Batterien in den Hausmüll zu werfen und verpflichtet Hersteller und Importeure zur Rücknahme und Entsorgung.

Wichtigste Sammelstelle ist inzwischen der Einzelhandel, in dessen so genannten BATT-Boxen im Jahr 2000 40 Prozent der zurückgenommenen Batterien landeten, 1999 waren es 29 Prozent. Den Rest teilen sich Gewerbebetriebe (24 Prozent) und öffentliche Rücknahmestellen.

Mit den 9322 Tonnen verbrauchter Batterien und Akkus hat die Stiftung im Jahr 2000 12 Prozent mehr gesammelt als im Jahr 1999. Trotz Aufwärtstrends müsse das Ergebnis weiter steigen. Dazu soll der Verbraucher motiviert werden. Eine repräsentative Studie habe ergeben, dass 70 Prozent der Bundesbürger alte Batterien zunächst längere Zeit im Haushalt aufbewahren, was die Quote trübt.

Der Anteil verwerteter Altbatterien lag im Jahr 2000 bei 33 Prozent (2934 Tonnen). 1999 waren es noch 19 Prozent (1.318 Tonnen). Die Verwertungsquote soll 2001 auf 50 Prozent steigen und 2005 bei 70 Prozent sein.

Immer noch sei die größte Fraktion der gesammelten Batterien, die Alkali-Mangan- und Zink-Kohle-Batterien, mit Quecksilber belastet. Bei 6044 Tonnen verbrauchter Energiespendern, die im vergangenen Jahr im Auftrag von GRS Batterien deponiert wurden (1999: 5583 Tonnen) habe es sich um nicht eindeutig als quecksilberfrei identifizierte Batterien dieser beiden Systeme gehandelt.

Obwohl alle namhaften europäischen Hersteller seit der ersten Hälfte der neunziger Jahre bei der Produktion von Alkali-Mangan- und Zink-Kohle-Batterien kein Quecksilber mehr verwenden würden, seien noch immer zu viele ältere und importierte quecksilberhaltige Batterien in Umlauf. Abhilfe schaffe die ab dem September 2001 geltende Novelle der Batterieverordnung, die es untersage, quecksilberhaltige Batterien zu vermarkten. Ausgenommen seien quecksilberhaltige Knopfzellen. (uba)