Bakterien erzeugen Strom für Handy-Akkus

Zu hoch gepokert?

Um in einem Entwicklungsland tatsächlich Fuß zu fassen zu können, muss der Preis des Systems passen. "Wir verwenden zum Beispiel einen Nicht-Platin-Katalysator, um die Kosten niedrig zu halten", so la O'. Die Kosten des gesamten Systems belaufen sich derzeit auf rund zwei Dollar. Der einzige Wermutstropfen ist die lange Ladezeit eines einzigen Akkus von derzeit rund sechs Monaten. Eine Verbesserung des Katalysators könne die Geschwindigkeit allerdings ums 100-fache steigern, zeigt sich la O' überzeugt.

Kritisch beurteilt ein deutscher Brennstoff-Experte von der Universität Greifswald das Vorhaben. Der Wissenschaftler, der anonym bleiben wollte, erklärte: "Anhand der Informationen handelt es sich um ein zweiteiliges Herstellungsverfahren: Zunächst wird die Zellulose mit anderen Mikroben zu Zucker abgebaut, dann wird dieser Zucker im einem Gefäß mit Geobacter-Mikroben zugegeben, die durch Reduktion Energie herstellt." In Deutschland habe man Geobacter wegen dem langsamen Metabolismus nicht mehr für Brennstoffzellen verwendet. Fraglich sei demnach auch, wie der Prozess einfach beschleunigt werden könne. "Das gesamte Vorhaben ist sehr optimistisch, allerdings wird etwas zu hoch gepokert", erklärt der Wissenschaftler. (pte/ala)