Backup mit OS X 10.11

Backup mit Time Machine am Mac erstellen

Datenverluste sind ärgerlich und oft auch teuer. Wir zeigen, wie man die Backup-Funktion am Mac richtig nutzt und welche Maßnahmen man zur Sicherheit seiner Daten sonst noch ergreifen sollte.

Stellen Sie sich vor, Ihre Fotos, Ihre E-Mails oder die Projekte, an denen Sie wochenlang gearbeitet haben sind plötzlich weg. Im privaten Bereich ist das schon ärgerlich, vor allem wenn unwiederbringliche Erinnerungen verloren gehen, aber für Profis können Datenverluste sehr teuer oder sogar existenzbedrohend werden. Und dabei ist die Frage eigentlich nicht, ob es einen erwischt, sondern eher wann. Täglich genutzte Speichermedien wie Festplatten oder

SSDs geben einfach hin und wieder ihren Geist auf. Doch die Hauptfehlerquelle sitzt vor dem Mac. Jeder Benutzer macht mal Fehler und löscht aus Versehen Daten. Die wichtigste Vorsorge ist ein aktuelles Backup.

Backup ist Pflicht

OS X bringt mit Time Machine eine sehr einfach zu nutzende Backupfunktion mit. Vom Anschließen einer günstigen USB-Festplatte bis zum Start des ersten Backups darauf dauert es nur Minuten. Time Machine sichert stündlich alle geänderten Dateien. Dabei behält es zunächst die Sicherungen der letzten 24 Stunden. Danach fasst es die Backups für einen Monat zu täglichen Ständen zusammen und danach zu wöchentlichen. So spart OS X Platz auf dem Volume. Geht der trotzdem zur Neige, werden die ältesten Backups gelöscht.

Wer nicht die komplette Festplatte sichern will, kann bestimmte Ordner und Volumes ausnehmen. Zudem kann Time Machine mehrere Backup-Volumes abwechselnd nutzen, um die Ausfallwahrscheinlichkeit zu senken. Durch das nachträgliche Verdichten der Backups und das Löschen der ältesten Sicherungen eignet sich das Time-Machine-Volume nicht als Archiv. Hier kann man mit zusätzlichen manuell gestarteten Backups auf anderen Volumes für Abhilfe sorgen.

Daten wiederherstellen

Seinen Namen verdankt Time Machine der Oberfläche zur Wiederherstellung von Daten. Sie simuliert eine Zeitreise zurück zum Zeitpunkt eines Backups. Dort markiert man die gewünschten Objekte und holt sie in die Gegenwart. Startet der Mac allerdings nicht mehr vom ursprünglichen Startvolume, kann man Time Machine nicht wie gewohnt aufrufen. Für diesen Fall startet man den Mac von der Notfallpartition und ruft Time Machine dann von dort auf.

Fällt die interne Platte komplett aus oder haben Sie das Laufwerk getauscht, benötigen Sie ein anderes Startvolume, um die Wiederherstellung aus dem Backup starten zu können. Hier kann ein bootfähiger USB-Stick helfen. Als Alternative zeigen wir Ihnen gleich, wie Sie eine startfähige Kopie Ihres Systems auf einer externen Festplatte erzeugen.

Arbeitsfähig bleiben

Das Zurückspielen eines kompletten Time-Machine-Backups kann viele Stunden dauern. Vor allem im professionellen Bereich ist es jedoch oft wichtig, trotz Ausfall einer Festplatte arbeitsfähig zu bleiben oder die Arbeitsfähigkeit zumindest sehr schnell wiederzuerlangen. Wer darauf angewiesen ist, sollte ein Disk-Array verwenden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die sich auch im Preis deutlich unterscheiden.

Die günstigste Möglichkeit ist ein RAID-1-Array, die sogenannte Spiegelung. Dabei wird der Inhalt der Arbeitsfestplatte auf einem zweiten Laufwerk dupliziert. Da alle Daten doppelt geschrieben werden, halbiert sich die Schreibgeschwindigkeit. Fällt ein Laufwerk aus, kann man mit dem zweiten weiterarbeiten. Eine Spiegelung lässt sich kostengünstig mit dem Festplattendienstprogramm und einer zusätzlichen Festplatte einrichten. Anspruchsvollere Lösungen verwenden die RAID-Level 3 und 5. Dafür benötigt man mindestens drei Festplatten. Sie kombinieren paralleles Lesen und Schreiben zur Performancesteigerung mit zusätzlichen Prüfdaten auf einem Laufwerk. Fällt ein beliebiges Laufwerk aus, enthalten die anderen immer noch alle Daten. Dafür verliert man die Kapazität eines Laufwerks, weshalb man oft gleich vier bis fünf davon zusammenfasst.

Professionelle Arrays arbeiten in einem externen Gehäuse mit einem RAID-Controller, der die Datenverteilung übernimmt. Einzelne Festplatten können bei Defekt im laufenden Betrieb getauscht werden, sodass keine Ausfallzeiten entstehen. Ein wichtiges Kriterium für Profis.

Backup aktivieren

Time Machine starten
Time Machine starten

1. Time Machine starten

Einstellungen öffnen und Backup starten
Haben Sie Time Machine noch nicht konfiguriert und schließen eine externe Festplatte an, fragt OS X nach dem Mounten des Volumes automatisch, ob Sie es für Time Machine nutzen wollen. Bestätigen Sie das, beginnt in zwei Mintuen das erste Backup darauf. Sie können Time Machine aber auch selbst starten, indem Sie die gleichnamige Systemeinstellung öffnen. Hier betätigen Sie den großen Schalter auf der linken Seite des Fensters oder klicken rechts auf „Backup-Volume auswählen“. Mit dem Schalter können Sie Time Machine später ausschalten und wieder einschalten, ohne die Einstellungen zu ändern.

Backup-Volume
Backup-Volume

2. Backup-Volume

Laufwerk und Verschlüsselung wählen
Haben Sie Time Machine eingeschaltet, erscheint eine Liste der verfügbaren Volumes. Falls vorhanden, können Sie hier auch eine Time Capsule, Apples Router mit eingebauter Festplatte, auswählen. Wir wählen eine USB-Festplatte und aktivieren dazu noch unterhalb der Liste „Backups verschlüsseln“, um die Daten auf dem Volume zu sichern. Die Verschlüsselung des Backups ist unabhängig von der entsprechenden Einstellung des Startvolumes und muss hier separat aktiviert werden, falls gewünscht. Sonst landen auch die Daten eines Filevault-verschlüsselten Volumes später ungesichert im Backup.