Sicherheits-Distribution

BackBox Linux 2.05 mit Reaver und Creepy

Sicherheits-Distributionen wie BackBox und BackTrack sind eine umstrittene Angelegenheit. Für Administratoren sind sie aber eine wertvolle Waffe gegen Cyberkriminelle. Wer Systeme wie BackBox zum Schutz einsetzt, verfolgt das Ziel der Entwickler.

Die Ankündigung zu BackBox-Linux ist eher übersichtlich. Dennoch erfahren wir darin, dass die Basis auf Ubuntu 11.04 aktualisiert wurde und Kernel 2.6.38 mit sich bringt. Als Desktop-Umgebung setzen die Entwickler auf das leichtgewichtige Xfce 4.8. Neben einer Steigerung der Geschwindigkeit haben die Entwickler diverse Fehler ausgebessert. Auch das Startmenü und die drahtlosen Netzwerktreiber wurden verbessert. Es befindet sich zum Beispiel compat-wireless gepatcht für Aircrack an Bord.

Einer der prominentesten Neuzugänge ist Reaver. Damit können Sie testen, ob Ihre Router gegen die WPS-Schwachstelle anfällig sind. Der Student Stefan Viehböck hat die Lücke entdeckt und damit lassen sich unter Umständen selbst ausgefeilte WPA/WPA2-Passwörter relativ schnell knacken.

Ebenso neu ist das das Tool Creepy, das bereits für Wirbel gesorgt hat. Wer soziale Netzwerke nutzt, gibt oft mehr Daten preis, als ihm lieb sein kann. Creepy saugt die GPS-Daten aus allen möglichen Quellen und zeigt den Standort des Benutzers auf einer Karte an. Eine weitere Neuerung ist das in Python geschriebene Fern-Wifi-Cracker, das die Aircrack-ng-Toolsammlung benutzt. Mit joomscan können Sie Joomla!-Installationen auf Sicherheitslücken überprüfen.

Neben den weiteren Neulingen pyrit und xplico haben die Entwickler zahlreiche Werkzeuge aktualisiert. Dazu gehören auch Metasploit, wpscan und Wireshark.

Neben den Sicherheits-Tools lässt sich BackBox Linux wie jede andere Arbeitsstation bedienen. Es befinden sich sogar jede Menge Pakete an Bord, mit denen man dem Tagesgeschäft nachgehen kann. Unter "Internet" sind Firefox, Thunderbird und Filezilla zu finden. Ebenso ist Vidalia vorinstalliert, das Sie zum TOR-Netzwerk verbindet. Als Office-Anwendungen bieten die Entwickler Abiword und Gnumeric.

Da BackBox Linux auf Ubuntu basiert, haben Sie über den Paketmanager Synaptic natürlich Zugriff auf tausende an weiteren Paketen. Mit dem vorinstallierten BleachBit können Sie Ihr System sauber halten und unnötige Dateien entfernen.

Download BackBox Linux

BackBox Linux 2.05 ist für die Architekturen x86 und x86_64 zu haben. Die Entwickler empfehlen mindestens 256 MByte Arbeitsspeicher. Für eine Installation brauchen Sie 4,4 GByte Festplattenplatz.

Sie können BackBox Linux 2.05 aus dem Download-Bereich der Projektseite herunterladen. Die ISO-Abbilder sind ungefähr ein GByte groß.

Wichtig: Wir weisen darauf hin, dass sich Tool-Sammlungen dieser Art für die Abwehr und Vorsorge eignen. Natürlich lässt sich damit viel Unfug anfangen, womit Sie sich allerdings schnell auf illegales Terrain begeben. Sollten Sie mit BackBox im Firmennetzwerk Schwachstellen aufspüren wollen, sprechen Sie das vorher mit Ihren Vorgesetzten ab. (jdo)