Microsoft OPInsights

Azure Operational Insights: So funktioniert die Netzwerküberwachung in der Cloud

Mit dem Microsoft-Cloud-Dienst Azure Operational Insights, auch OPInsights genannt, können Unternehmen eigene Server über die Cloud überwachen. Das funktioniert ähnlich wie beim System Center Operations Manager (SCOM).

Für die Netzwerküberwachung verwendet OPInsights Technologien der Big-Data-Lösung HDINsights in Microsoft Azure. Sie basiert auf Hadoop und ist in der Lage, auch große Datenmengen effizient auszuwerten und übersichtlich darstellen zu können. Microsoft Azure Operational Insights ist der offizielle Nachfolger von System Center Advisor. Neu an der Lösung ist der komplette Betrieb in der Cloud. Sie benötigen keine lokalen Server, sondern können die Überwachung komplett Cloud-basiert durchführen. Dennoch ist der Einsatz von System Center parallel sinnvoll, wie wir nachfolgend noch ausführlich erläutern.

Big Data in der Systemverwaltung - das kann OPInsight

Einfach ausgedrückt, wertet OPInsights die Daten aus, die von lokalen Servern in die Cloud übertragen werden. Dazu dient der OPInsights-Agent, der auf den angebundenen Servern installiert wird. Überwachen lassen sich die Konfigurationen der Server, deren Leistung und der Update-Status. Auch installierte Anwendungen, Serverdienste, Ereignisanzeige und Software Change Inventory Tracking lassen sich nutzen. Microsoft erweitert ständig die Möglichkeiten von OPInsights.

Für größere Unternehmen bietet Microsoft diesen Cloud-Dienst auch zusammen mit SCOM an. Das heißt, Unternehmen können mit SCOM die einzelnen Server, Niederlassungen und Rechenzentren überwachen und SCOM dann zusätzlich noch an OPInsights anbinden. OPInsights setzt aber SCOM nicht voraus, sondern ergänzt die Infrastruktur nur. Sie können also durchaus auf OPInsight setzen, ohne SCOM zum Einsatz zu bringen. Grundsätzlich läuft OPInsights auch problemlos ohne SCOM, allerdings lassen sich nur dann vernünftige Informationen auslesen, wenn im Netzwerk auch noch SCOM und SCVMM in der Version 2012 R2 Updaterollup 2 oder jünger eingebunden sind. OPInsights ist also nicht als potenzieller Nachfolger vom SCOM entwickelt worden, sondern soll die SCOM-Möglichkeiten in die Cloud ausdehnen und die Übersicht für Administratoren erhöhen. Grundsätzlich ist der Einsatz von SCOM ohne OPInsights wesentlich sinnvoller als der von OPInsights ohne SCOM.

Neben der Weiterleitung verschiedener Informationen, Fehler und Leistungsdaten können Sie in OPInsights auch SCOM-Alarme einbinden und anzeigen. Das ermöglicht mobilen Administratoren oder internationalen Unternehmen die Erstellung eines zentralen Überwachungswerkzeugs. OPInsights kann dabei auf die Daten aller Management Packs zugreifen, die in der SCOM-Infrastruktur installiert sind.

Der Vorteil dabei ist die Rechenkraft von Microsoft Azure. Die einzelnen Server und die SCOM-Infrastruktur werden kaum belastet, da Server nur Daten zu Azure senden müssen. Die eigentliche Berechnung der Daten findet im Rechenzentrum bei Microsoft statt, optimiert durch Big-Data-Lösungen wie HDInsight.

Mit OPInsights erhalten Unternehmen einen Cloud-basierten Überwachungsdienst für ihre Server.
Mit OPInsights erhalten Unternehmen einen Cloud-basierten Überwachungsdienst für ihre Server.
Foto: Thomas Joos

Derzeit befindet sich OPInsights in der Vorschauphase, lässt sich also komplett kostenlos testen. Nach Fertigstellung der Lösung wird diese in Azure-Abonnements integriert. Die Preisgestaltung des Dienstes ist derzeit noch nicht klar. Die Verwaltung von OPInsights findet über ein Webportal statt. Hier finden Sie alle notwendigen Einstellungen und Funktionen und sämtliche Assistenten zur Anbindung an die eigene Infrastruktur, an SCOM sowie die Integration an Microsoft Azure. Um Sicherheitsbedenken bei der Verwendung von OPInsights auszuräumen, hat Microsoft ein Whitepaper veröffentlicht, das die Sicherheit und den Datenschutz in der neuen Cloud-Lösung genau erläutert.