Ausstellung: Die Roboter kommen!

Die facettenreiche Geschichte der Begegnungen von Mensch und Maschine dokumentiert eine Wechselausstellung des Museums für Kommunikation Berlin. Zu sehen sind Exponate aus Kultur- und Technikgeschichte sowie Kunstwerke und aktuelle Robotertechnik.

Die Ausstellung zeigt Roboter zwischen Fiktion und Realität, Kunst und Wissenschaft und dokumentiert aktuelle Robotertechnik. Historische und moderne Roboter kommen dem Besucher als Parade auf einem Laufband entgegen, überblendet von Bildprojektionen visionärer Roboterdarstellungen. In der künstlichen Atmosphäre eines blauen Raums treten die Maschinenmenschen so aus der Fiktion in die Wirklichkeit der Museumsbesucher.

Roboter im Museum für Kommunikation Berlin. Foto: Fraunhofer IPA; Museum für Kommunikation Berlin
Roboter im Museum für Kommunikation Berlin. Foto: Fraunhofer IPA; Museum für Kommunikation Berlin
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Die Geschichte der Robotik beginnt mit dem Blick auf die große Zeit der mechanischen Experimente im 16. Jahrhundert. Im Zentrum stand zunächst die Erforschung des menschlichen Bewegungsapparats. Das mechanische Uhrwerk als die erste sich selbst bewegende Maschine entwickelte sich im 18. Jahrhundert zu einem Symbol des menschlichen Leibes. Diesen wollten die Philosophen auf Basis der neuen anatomischen Erkenntnisse als Maschine sehen. 1805 entwickelte Joseph-Marie Jacquard den ersten mechanischen Webstuhl, dessen Funktionen Lochkarten koordinierten und speicherten. Dieses System revolutionierte die vorindustrielle Arbeitswelt und darf als Vorläufer der modernen Arbeitsroboter und Rechenmaschinen gelten.

"Les Robots Music", elektromechanisches Orchester von Edouard R. Diomgar und Didier Jouas-Poutrel 1958 (Zustand 2006). Foto: Museum für Kommunikation Berlin
"Les Robots Music", elektromechanisches Orchester von Edouard R. Diomgar und Didier Jouas-Poutrel 1958 (Zustand 2006). Foto: Museum für Kommunikation Berlin
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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahmen die Utopien von einer automatisierten Zukunft im neuen Medium Kino konkrete Formen an. Der erste deutsche Roboter tauchte 1916 auf der Leinwand auf. Von Anfang an spielten die Roboter in den Filmen eine zwiespältige Rolle. Einerseits versprachen sie, den Menschen von der körperlichen Schwerarbeit zu entlasten. Andererseits verband sich mit ihnen die geheime Bedrohung einer außer Kontrolle geratenen Technik.

Wie es um die Robotik heute steht, zeigt der Blick in die Forschungslabors. Moderne Roboter sind lernfähige Wesen, die in Interaktion mit dem Menschen treten. Je nach Einsatzzweck können sie sich dabei in ihrer äußeren Form von ihren älteren androiden Vorläufern entfernen. Häufig gleichen Forschungsroboter Insekten. Wo sie zum Einsatz kommen, arbeiten sie für den Menschen an lebensfeindlichen Orten: in der Tiefsee, im Weltraum oder unter der Erde.

Roboter, die in der menschlichen Umgebung tätig sind, tragen dagegen äußerlich wieder Züge der androiden Maschinenmenschen. Moderne Serviceroboter, die staubsaugen oder die Geschirrspülmaschine ausräumen können, sehen wie freundliche Hausgenossen aus. Ganz neue Formen der Vernetzung von Mensch und Maschine erproben derzeit Informatiker und Mediziner. Sie arbeiten daran, Hirnaktivitäten auf dem Bildschirm umzusetzen. So wollen sie eine mentale Schreibmaschine für körperbehinderte Menschen entwickeln.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart. (dsc)

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