Aus der Ferne ins heimische Netz

Der Chemieriese BASF hat mehrere Tausend mobile Mitarbeiter, die weltweit Zugang zur internen Rechnerumgebung des Konzerns benötigen. Bisher vertraute das Unternehmen auf herkömmliche Dialin-Verfahren, die jedoch hohe Kosten verursachten und technisch auf Dauer nicht überzeugten. Eine neue Lösung musste einfach zu bedienen sein, mehr Funktionen bieten und durfte vor allem nicht mehr kosten als das bisherige System.

Von: Angelika Keller

Fassungslos starrt Martin Schmidt auf die Hotelrechnung: Der Übernachtungspreis von 234 Dollar wurde glatt durch die Telefonkosten von 281 Dollar übertroffen. 281 Dollar? Dabei hatte sich der BASF-Einkäufer nach seiner Ankunft in New York nur schnell in den Firmenrechner in Ludwigshafen eingeloggt, um seine E-Mails anzusehen und zu überprüfen, ob der Vorstandstermin nächste Woche zu Stande kommt oder nicht. Außerdem musste er eine Präsentation herunterladen, die seine Assistentin für das Gespräch mit den neuen Lieferanten am nächsten Morgen noch einmal überarbeitet hatte. Powerpoint, da kommt schon ein gewisses Datenvolumen zusammen - aber gleich 281 Dollar?

Überraschungen wie diese sind kein Einzelfall in weltweit agierenden Großunternehmen. Wer viel unterwegs ist und abends vom Hotel aus noch mit dem Zentralrechner seiner Firma kommunizieren muss, zahlt nicht selten horrende TK-Kosten dafür. Hohe Verbindungsgebühren werden in Übersee mitunter noch durch Transkontinental-Zuschläge verteuert. Und wer dann auf eine schlechte Leitungsqualität trifft, ärgert sich an seinem Notebook vermutlich schwarz. Dennoch kann es sich heute kaum noch jemand leisten, den Anschluss an das Tagesgeschäft in seiner Firma zu verlieren. "Im Grunde war es ein Witz: Wir hatten die modernste Computer- und Kommunikationstechnik, leistungsfähige Datenbanken, sichere Firewalls - und konnten keinen vernünftigen Zugriff von außen auf diese Ressourcen bieten", sagt Harald Endres, Manager Network Services, BASF IT Services GmbH in Ludwigshafen. Das musste sich ändern.